Schweizer Forscher entwickeln eine neue, von Kakerlaken inspirierte Drohne zur Erfassung der Artenvielfalt in abgelegenen Gebieten.
Drohne Berge Bäume Himmel
Schweizer Forscher haben eine neue Drohne entwickelt, die von Kakerlaken inspiriert ist und zur Erfassung der Artenvielfalt in entlegenen Gebieten eingesetzt werden kann. (Symbolbild) - Depositphotos

Inspiriert von Kakerlaken haben Schweizer Forschende eine neue Drohne entwickelt. Sie kann Hindernisse wegdrücken und durch sie hindurchgleiten. So soll sie künftig die Artenvielfalt in abgelegenen Gebieten erfassen.

Das Umwelt-Monitoring in Gebieten mit dichter Vegetation sei eine grosse Herausforderung für die Wissenschaft, hiess es in einer Mitteilung der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) vom Mittwoch. Es sei zwar möglich, Proben von einzelnen Ästen zu nehmen, doch sei es bisher nicht gelungen, weiter in die Baumkronen vorzudringen. Die grösste Schwierigkeit ist dabei laut den Forschenden, dass die Äste flexibel sind und die Drohne in Schwingungen versetzen.

Körperbau der Kakerlake als Lösungsansatz

Für dieses Problem haben die Forschenden der WSL um Erstautor Emanuele Aucone zusammen mit Forscherinnen und Forscher der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETH Zürich) und Universität Pisa (I) eine Lösung gesucht. Gefunden haben sie diese im Körperbau von Kakerlaken. Er ist stromlinienförmig und besteht aus reibungsarmem Material.

Dies übertrugen sie auf die Drohne, die sie in der Fachzeitschrift «Nature Communications» vorstellten. Zudem statteten die Forschenden die Drohne mit einer über den gesamten Körper verteilten Intelligenz aus, wie die WSL erklärte. Um auf Kontakte mit der Umgebung reagieren zu können, erhielt die Drohne ein haptisches Feedback.

Erste Tests erfolgreich

In ersten Tests hatte die Kakerlaken-Drohne Erfolg. Sie konnte Äste mit und ohne Blätter wegschieben und daran vorbeikommen. Mit einem nicht stromlinienförmigen Körper oder einem Material mit hoher Reibung blieb die Drohne im Experiment hingegen stecken.

In einem nächsten Schritt wollen die Forschenden ihre Drohne noch verbessern. Sie soll zum Beispiel gleichzeitig auf mehrere Hindernisse reagieren können.

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