Auch Gefühle und Empathie lassen sich in Erfolg ummünzen – zumindest in der Schule.
Schüler lesen in einem Buch
Wer über eine höhere emotionale Intelligenz verfügt, hat auch eine höhere Wahrscheinlichkeit, gute Noten zu schreiben. - Unsplash
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Das Wichtigste in Kürze

  • Neben Intelligenz und Fleiss ist die emotionale Intelligenz ein Faktor für gute Noten.
  • Die emotionale Intelligenz korreliert auf allen Schulstufen mit besserer Leistung.
  • Menschen mit einer hohen emotionalen Intelligenz können Gefühle besser verstehen.

Was einige Gefühlsduselei nennen, kann tatsächlich zu besserer Leistung führen. Denn wer Gefühle versteht und mit ihnen umgehen kann, schneidet in der Schule besser ab. Dies zeigt eine Studie, die Forschende der American Psychological Association in der Fachzeitschrift Psychological Bulletin veröffentlicht haben.

Die Wissenschaftler analysierten 158 Studien, welche sich um emotionale Intelligenz drehten und zwischen 1998 und 2019 publiziert wurden. Diese beruhen auf Daten von 42´000 Studenten und Studentinnen aus 27 Ländern. Emotional intelligente Menschen zeichnen sich dadurch aus, dass sie besser mit ihren und fremden Gefühlen umgehen können. Gemessen wird die emotionale Intelligenz häufig durch Selbstaussagen oder Fremd-Beobachtungen.

Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler haben herausgefunden, dass Menschen, die über eine höhere emotionale Intelligenz verfügen, auch eine höhere Wahrscheinlichkeit haben, gute Noten zu schreiben. Und dies gilt über alle Altersstufen hinweg – egal ob in der Primarschule oder im Gymnasium.

Emotionen beeinflussen die Leistung

Wie Co-Autorin Carolyn MacCann in einer Mitteilung schreibt, gibt es dafür drei mögliche Gründe: Erstens könnten emotional intelligente Menschen besser mit negativen Gefühlen, also Ängsten, Sorgen, Langeweile oder Enttäuschung, umgehen. Diese Emotionen könnten die schulische Leistung beeinflussen. Zweitens seien diese Leute besser darin, Beziehungen zu Lehrern und Mitschülern aufzubauen.

Zwei Schulmädchen
Emotionale Intelligenz hilft Bindungen aufzubauen. - Pexels

Und drittens können sich die erforderlichen Fähigkeiten für emotionale Intelligenz und jene für den Schulstoff überschneiden. Zum Beispiel dann, wenn es im Literatur- oder Geschichtsunterricht darum geht, die Gefühle oder Handlungen einer Person zu verstehen.

Allerdings schreiben die Autoren selbst, dass emotionale Intelligenz nicht zwangsmässig der Grund für die bessere akademische Leistung sein muss. Wichtige Faktoren sind laut Studienautoren auch die kognitive Intelligenz sowie eine gewissenhafte Persönlichkeit.

Die Studie zeigt nur einen Zusammenhang auf, keine Kausalität. Das heisst, nicht alle Kinder, die eine hohe emotionale Intelligenz aufweisen, sind automatisch gut in der Schule. Nichtsdestotrotz weisen die Autoren auf die Wichtigkeit von emotionaler Intelligenz hin: «Es reicht nicht, schlau und fleissig zu sein – um einen weiteren Vorteil zu haben, müssen Schülerinnen und Schüler in der Schule Emotionen verstehen und handhaben können.»

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Dieser Beitrag wurde verfasst von Valentin Oberholzer

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