Ein internationales Team von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern unter der Leitung von Forschenden der Universität Lausanne (Unil) hat an einer neuen Fossilienfundstelle in Marokko eine bahnbrechende Entdeckung gemacht: Bis zu zwei Meter lange Verwandte von Tausendfüssern sollen vor 470 Millionen Jahren die Meere bewohnt haben.
Ein Oxidus gracilis krabbelt über eine Hauswand. Foto: Thomas Frey
Ein Oxidus gracilis krabbelt über eine Hauswand. Foto: Thomas Frey - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Ausgrabungen wurden in Taichoute in Marokko durchgeführt, schrieb die Unil am Dienstag in einer Mitteilung.

Die Forschungsergebnisse wurden im Fachblatt Scientific Reports veröffentlicht.

Bei den Ausgrabungen seien zahlreiche Fossilien von riesigen Gliedfüssern gefunden worden – Verwandte von modernen Tieren wie Tausendfüsser, Insekten und Spinnen. Die gefundenen Gliedfüsser machten laut den Forschern zu ihrer Lebzeit fast 50 Prozent der Arten in Taichoute aus. Sie zeichneten sich dadurch aus, dass sie «aktive Schwimmer» waren und bis zu zwei Meter lang werden konnten.

Die gefundenen Gliedfüsser sind noch nicht vollständig identifiziert. Bei einigen könnte es sich um bekannte Arten handeln, andere seien mit Sicherheit bisher noch unbekannt. Ihre Grösse und die Fähigkeit zu Schwimmen legen nahe, dass sie eine einzigartige Rolle in diesen Ökosystemen gespielt haben, hiess es in der Mitteilung.

In einer nahe gelegenen Fundstelle waren bereits zuvor Fossilien von Gliedfüssern entdeckt worden. Diese machten jedoch nur ein bis zwei Prozent der Artenvielfalt aus, und sie lebten in einem flachen Meer. In Taichoute befanden sich die Fossilien in Sedimenten, die einige Millionen Jahre jünger sind und durch Unterwasserlawinen in eine relativ tiefe Meeresumgebung transportiert wurden.

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