Pribot und Polisis analysieren die Allgemeinen Geschäftsbedingungen
Scrollen bis die Hand einschläft. Wenn Sie keine Zeit und Lust haben die AGB durchzulesen, übernimmt das ein Chatbot.

Das Wichtigste in Kürze
- Die beiden Programme Pribot und Polisis analysieren die AGB.
- Mit einer Grafik oder per Chat fassen die Programme das Wichtigste zusammen.
Die grösste Lüge im Internet: «Ich habe die AGB gelesen».
Und um ehrlich zu sein, wer von Ihnen nimmt sich die Zeit, über tausend Wörter
zu lesen?
Die Allgemeinen Geschäftsbedingungen für Amazons Kindle setzt
sich aus 73'198 Wörtern zusammen. Laut dem «Choice Magazine» bräuchte man fast neun
Stunden, um alles zu lesen.
Vereinfachte AGB
«Was ist, wenn wir die Datenschutzrichtlinien für den Benutzer visualisieren?» hat sich EPFL-Forscher Hamza Harkous gefragt und den Grundstein für die beiden Programm Polisis und Pribot gelegt. Er sagte gegenüber «Wired»: «Nicht, um alles von der Richtlinie anzuzeigen, sondern nur das Interessante ... Was wäre, wenn wir die Datenschutzrichtlinien in ein Gespräch verwandeln würden?»
Transparenz gefordert
Konzerne wie Amazon, Airbnb und Apple führen die Liste mit den
längsten AGB an. Darin sind auch Angaben zum Datenschutz und zur Privatsphäre
integriert. Häufig in unverständlicher Behördensprache. Diesen Missstand will
ein neues Projekt von der Eidgenössischen Technischen Hochschule Lausanne (EPFL)
umgehen. Zusammen mit der Universität Wisconsin-Madison und Michigan hat die EPFL «Pribot und Polisis» programmiert.
Polisis krallt sich die AGB der gesuchten Website. Die künstliche Intelligenz analysiert den Text und wandelt ihn in übersichtliche Grafiken um.


Nicht nur eine Visualisierung ist möglich, auch ein Chat mit dem Namen «Pribot» hilft weiter. Man kann dem Bot Fragen stellen, dieser sucht dann die betroffene Textstelle heraus.

Polisis können Sie auch für die Browser Google Chrome und Firefox Quantum herunterladen.