Neuralink und Elon Musk stellen funktionierenden Hirn-Chip vor

Gedanken-Steuerung: In diesem Falle nicht Gedanken, die gesteuert werden, sondern Gedanken, die steuern.

Mit Neuralink starteten Elon Musk und acht weitere Personen im Jahr 2016 ein ambitioniertes Projekt: Ein kleiner ins Gehirn implantierter Chip soll den Mensch dazu befähigen, Computer und andere technische Geräte zu steuern. Das Unternehmen informierte bereits im Juli vergangenen Jahres über Fortschritte in der Entwicklung der Hirn-Computer-Interfaces.

Neuralink und Musk versprachen, die Behandlung schwerer Erkrankungen des Gehirns und des zentralen Nervensystems zu verbessern. Genauer gesagt soll die Technologie zur Linderung von Depressionen und Zwangsstörungen dienen. Dies soll zumindest kurzfristig das Ziel der Firma sein.

Langfristig schielt das Unternehmen aber vor allem auf das sogenannte «human enhacement». Durch technische Hilfsmittel sollen dabei die Möglichkeiten des menschlichen Körpers in physischen und psychischen Bereichen erweitert werden.

Unter Fachexperten kam schnell Kritik auf. So auch bei Ulrich Dirnagl, Direktor der Abteilung Experimentelle Neurologie der Charité Berlin. Dirnagl bezeichnete die Absichten von Neuralink als «unseriösen Hype» gegenüber «heise».

Die Menschen verstehen nicht wie das Gehirn funktioniere. Daher werde dieses Projekt nur für geringe Fortschritte in jenem Bereich sorgen, meinte der Neurologe.

Doch bald könnten die Kritiker verstummt sein: Elon Musk hat via Twitter die Präsentation eines «funktionierenden Neuralink-Gerät» für Freitagabend angekündigt.

Während das Gerät bereits an Tieren getestet wurde, stehen für 2020 auch Versuche an Menschen an. Es zeichnet sich ab, dass Neuralink über diese an der anstehenden Präsentation informieren wird. Elon Musk hat bereits verkündet, man werde «Neuronen, die in Echtzeit feuern» sehen.