Wir riechen nicht nur mit unseren Nasen, sondern auch mit der Haut. Das gilt auch für die Kopfhaut. Hier beeinflussen Duftstoffe sogar das Haarwachstum.
Auch Haare reagieren auf Duftstoffe. Mit einem Sandelholzduft könnte man sogar Haarausfall bekämpfen. Bild: Shutterstock
Auch Haare reagieren auf Duftstoffe. Mit einem Sandelholzduft könnte man sogar Haarausfall bekämpfen. Bild: Shutterstock - Community
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Das Wichtigste in Kürze

  • Nicht nur unsere Nasen nehmen Gerüche wahr. Auch Haut und Haarfollikel besitzen Geruchsrezeptoren.
  • Werden diese Rezeptoren mit Sandelholzöl stimuliert, führt dies dazu, dass Haare länger aktiv wachsen.
  • Diese Entdeckung könnte ein neuer Ansatz für Therapien gegen Haarausfall sein.

Der Geruch einer Lieblingsspeise, ein unverkennbares Parfüm oder beissender Rauch – Gerüche können Freude bereiten, einen in Erinnerung schwelgen lassen oder Angst machen. Unsere Nase ist dabei nicht das einzige Organ, das Gerüche wahrnehmen kann. Auch die Haut kann das.

So wusste man bereits, dass die Sensoren in der Haut beispielsweise auf Duftstoffe mit einer Sandelholznote, genannt Sandalore, reagieren. Die Duftstoffe aktivieren hier einen Geruchsrezeptor und das steigert die Hautregeneration und Wundheilungsprozesse um bis zu 50 Prozent.

Nun hat ein internationales Team von Dermatologen und Zellbiologen herausgefunden, dass auch die Haarfollikel Geruchsrezeptoren besitzen. Das zeigten genetische Analysen von menschlichen Haarproben in der von einer Pharmafirma mitfinanzierten Studie. Die Forschenden testeten, ob sich die Rezeptoren der Haarfollikel ähnlich wie die der Haut beeinflussen lassen. Das Ergebnis: Unter dem Einfluss von Sandalore nimmt der Wachstumsfaktor IGF-1 an der Haarwurzel zu, womit die Wachstumsphase des Haares verlängert wird. Somit bleibt das Haar länger im aktiven Wachstumsmodus, anstatt verfrüht in die Ruhephase zu gehen, bevor es ausfällt und Platz macht für ein neues Haar. Dank des Duftstoffes fallen die Haare also weniger schnell aus.

Wohlriechendes Sandelholzöl, das Haarverlust entgegenwirkt? – Da würde wohl keiner die Nase rümpfen. Doch bevor es so weit ist, muss die Substanz ihre Wirkung in klinischen Studien unter Beweis stellen. Eine erste Studie wird momentan vom privaten Monasterium Laboratory in Münster in Deutschland durchgeführt.

Initiated by Gebert Rüf Stiftung

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