Milchstrasse: Sternentstehung verlief in zwei Schüben
Die Sternentstehung im Zentrum der Milchstrasse ist geklärt. Die Erkenntnisse der Wissenschaftler weisen auf zwei Schübe in der Entstehungsphase hin.

Das Wichtigste in Kürze
- Im Zentrum der Milchstrasse ist die Stern-Entstehung durch zwei Schübe geschehen.
- Die Sterne haben sich entgegen der Annahmen nicht kontinuierlich entwickelt.
Astronomen haben erstmals die Geschichte der Sternentstehung im Zentrum der Milchstrasse rekonstruiert. Und dabei Überraschendes herausgefunden: Ihre Ergebnisse weisen auf zwei schubartige Sternentstehungsphasen hin.
Eine fand vor mehr als acht Milliarden Jahren statt und eine vor etwa einer Milliarde Jahre. Das teilte das Max-Planck-Institut für Astronomie am Montag mit. Bisher waren Fachleute davon ausgegangen, dass sich im galaktischen Zentrum kontinuierlich Sterne gebildet hatten.
Konsequenzen für unsere Galaxie
Die Forscher berichten über ihre Erkenntnisse in der Zeitschrift «Nature Astronomy». Die neue Version der Sternentstehungsgeschichte hat Konsequenzen für die Entstehung oder die Eigenschaften des Balkens unserer Galaxie. Gemeint ist eine längliche Region in der Mitte der Milchstrasse.
Laut den Wissenschaftlern bildeten sich die Sterne im Zentrum der Milchstrasse in zwei Wellen: mehr als 90 Prozent während der ersten Welle vor mindestens acht Milliarden Jahren.
Rund fünf Prozent während einer zweiten, kurzen Phase intensiver Sternentstehung vor rund einer Milliarde Jahren. Zwischen diesen beiden Phasen entstanden kaum neue Sterne.