Medizinische Grundversorgung verzeichnet Engpässe
Im Kanton Bern mangelt es an Hausärzten, Pädiater und Psychiater. Im Gegensatz zur Grundversorgung herrscht in den Spezialgebieten ein personeller Überfluss.

Das Wichtigste in Kürze
- In der medizinischen Grundversorgung des Kantons Bern mangelt es an Personal.
- Die Fachdisziplinen hingegen sind teilweise sogar überversorgt.
In der medizinischen Versorgung des Kantons Bern besteht eine personelle Problematik. Die Disziplinen der Grundversorgung wie zum Beispiel die Hausarztmedizin, Kindermedizin oder Psychiatrie leiden unter Personalmangel. In den Fachdisziplinen wie zum Beispiel die orthopädische Chirurgie oder Radiologie herrscht ein Personalüberfluss.

Dies zeigt eine Versorgungsumfrage der Ärztegesellschaft des Kantons Bern, bei welcher 617 Ärztinnen und Ärzte teilgenommen haben. Die Resultate der Befragung wurden nun im Rahmen einer Pressemitteilung veröffentlicht.
Grundversorgung unterbesetzt
51 Prozent der Befragten sehen im Kanton Bern einen Mangel an Allgemeinmedizinern. Am akutesten betroffen sind Biel und das Seeland. Dort haben ganze 70 Prozent einen Mangel angegeben.
Noch schlimmer steht es um die Lage der Kinder- und Jugendmedizin, sowie der Psychiatrie und Psychotherapie. Insgesamt 54 Prozent sehen einen Mangel an Pädiaterinnen und Pädiater. Ganze 60 Prozent der Befragten geben an, das bestehende Behandlungsangebot in der Kinder- und Erwachsenenpsychiatrie reiche nicht aus.
Überfluss an Spezialisten
Anders sieht es in der Chirurgie, der orthopädischen Chirurgie, der Radiologie sowie der Kardiologie und Pneumologie aus. Diese Disziplinen, welche nicht zur Grundversorgung, sondern zu den Fachdisziplinen gehören, werden von 70 Prozent als ausreichend bis überversorgt eingeschätzt.