Forschende fanden nun heraus, dass der Anbau von Mais bei der Erhöhung des Ertrags von Weizen im Folgejahr behilflich sein kann.
Mais Weizen
Der Anbau von Mais kann beim Wachstum von Weizen im Folgejahr helfen. (Symbolbild) - Pixabay
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Das Wichtigste in Kürze

  • Forscher haben einen Durchbruch in der Ertragssteigerung von Weizen erzielt.
  • Ihr Trick ist erstaunlich einfach: Im Vorjahr bauten sie in Feldtestungen Mais an.
  • Der Ertrag stieg um bis zu vier Prozent an - eine signifikante Zahl.

Baut ein Bauer Mais an und im Jahr danach Weizen, kann er den Weizenertrag um mehr als vier Prozent steigern. Das haben Forschende des Instituts für Pflanzenwissenschaften der Universität Bern in mehreren Feldexperimenten nachgewiesen.

Grund für die Ertragssteigerung sind laut einer Mitteilung der Universität Bern vom Donnerstag bestimmte Stoffe, die Maiswurzeln im Boden absondern. Diese sogenannten Benzoxazinoide beeinflussen die nächste Pflanze, welche auf diesem Boden wächst.

Forscher führten zweijähriges Feldexperiment durch

In der Studie der Berner Forschenden wurde untersucht, ob diese sogenannten Pflanzen-Boden-Feedbacks auch unter landwirtschaftlich realistischen Bedingungen auftreten. Dass die Benzoxazinoide auf die Mikroorganismen im Boden einwirken, war schon bekannt.

In einem zweijährigen Feldexperiment wurden zuerst zwei Maislinien angebaut, wovon nur eine Benzoxazinoide in den Boden abgab. Anschliessend wurden drei Sorten von Winterweizen auf den unterschiedlich konditionierten Böden angebaut.

Mais Weizen Ertrag
Weizen ist ein bedeutendes Lebensmittel auf der gesamten Welt - mit Hilfe von Mais kann der Ertrag um bis zu 4 Prozent gesteigert werden. - Pixabay

So konnten die Forschenden zeigen, dass die Ausscheidung von Benzoxazinoiden zu einem verbesserten Auflaufen und einer verstärkten Bestockung führt. Weiters regen sie auch den Wachstum an und erhöhen den Ertrag von Weizen. Auch wurde ein geringerer Befall durch bestimmte Schädlinge festgestellt.

Die Forschenden führten danach einen weiteren Versuch auf einem Feld mit stark unterschiedlicher Bodenchemie durch. Resultat: Der Einfluss von Benzoxazinoiden auf das Wachstum und die Resistenz von Weizen hängt von dieser unterschiedlichen Zusammensetzung ab.

Steigerung ist signifikant

Eine Ertragssteigerung von vier Prozent klinge nicht spektakulär, sagt Matthias Erb. Er ist Professor für biotische Interaktionen am Institut für Pflanzenwissenschaften der Uni Bern, laut Mitteilung. Er hat die im Fachjournal «eLife» erschienene Studie zusammen mit Klaus Schläppi von der Universität Basel geleitet.

Die Steigerung sei aber doch signifikant, wenn man bedenke, wie schwer es mittlerweile sei, Weizenerträge ohne zusätzliche Inputs zu steigern. Insofern zeige die Studie das Potenzial der Nutzung von spezialisierten Pflanzenstoffen zur Verbesserung der Produktivität von Nutzpflanzen durch sortenspezifische Fruchtfolgen.

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