Laut Soziologe gibt es keine Generationen mit bestimmten Haltungen
Bei der Analyse der Einstellungen von Jugendlichen über mehrere Generationen fänden sich «keine statistisch relevanten Unterschiede», so Martin Schröder.

Das Wichtigste in Kürze
- Jugendgenerationen sollen keine klar definierten charakteristischen Einstellungen haben.
- Es seien «allgemeine Trends in der Gesellschaft», sagt der Soziologe Martin Schröder.
Der Soziologe Martin Schröder hält populäre Thesen, die bestimmten Jugendgenerationen klar definierte charakteristische Einstellungen unterstellen, für wissenschaftlichen Unsinn. Dass es im Zeitverlauf Veränderungen gebe, sei auf «allgemeine Trends in der Gesellschaft zurückzuführen» und keine Frage angeblicher Generationen, sagte der Experte der Wochenzeitung «Die Zeit» laut Vorabmeldung von heute Mittwoch.
Als Beispiel verwies er auf Einstellungen zur Homoehe. Sie stosse bei jungen Leute heute zwar auf grössere Akzeptanz als bei Jugendlichen in früheren Zeiten. Das gelte aber auch für Ältere, betonte er.
«Es hat mich entsetzt, auf was für fragwürdigen Annahmen und Methoden die bisherigen Studien zu Generationen basieren». Bei der Analyse der Einstellungen von Jugendlichen über Generationen hinweg fänden sich «jedenfalls keine statistisch relevanten Unterschiede», berichtete der Wissenschaftler, der an der Universität im hessischen Marburg lehrt.