In der Stadt ernähren sich Bienen anders

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Schlieren,

Das Eidgenössische Forschungsinstitut für Wald Schnee und Landschaft (WSL) erforschte das Ernährungsverhalten von Stadtbienen. Die Resultate unterscheiden sich.

Für die Studie stellten die Forschenden in insgesamt 80 öffentlichen Grünanlagen in fünf europäischen Städten Bienenhotels auf. (Pressebild)
Für die Studie stellten die Forschenden in insgesamt 80 öffentlichen Grünanlagen in fünf europäischen Städten Bienenhotels auf. (Pressebild) - sda - Joan Casanelles Abella, WSL

Das Wichtigste in Kürze

  • Das WSL erforschte das Ernährungsverhalten von Stadtbienen.
  • Dies in fünf Städten in ganz Europa.
  • Dabei erkannten die Forscher verschiedene Ernährungsstrategien der Stadtbienenarten.

Die Bienen sind zurück: In fünf Städten Europas untersuchten Forscher das Ernährungsverhalten der fleissigen Tiere. Gemäss den Resultaten des Eidgenössischen Forschungsinstitutes für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) wählen Bienen unterschiedliche Strategien für ihre Ernährungsweise auf. Auch wenn die Ernährungsstrategien nicht identisch sind, führen diese alle zum Erfolg.

Forschungen über den ganzen Kontinent

Die Forscher stellten während einer Sommersaison in dutzenden Grünanlagen Bienenhotels auf. So in Zürich, Paris, Antwerpen (Belgien), Posen (Polen) und Tartu (Estland). So sammelten sie insgesamt 464 Pollenproben.

Anhand der Proben bestimmten sie die Quellen der Insektennahrung. Im Fokus standen vier Bienenarten, die unterschiedlich wählerische Esser sind. Die Gewöhnliche Maskenbiene erwies sich als die generalistische unter den untersuchten Wildbienenarten. Sie ernährte sich von insgesamt 81 Pflanzenarten aus 32 Familien, wie die WSL am Mittwoch mitteilte.

Anpassungsfähige Stadtbewohner

Zudem beobachteten die Forschenden, dass diese Wildbienenart von einer krautigen Pollennahrung zu Pollen von Bäumen wechselten. Dieser Wechsel war abhängig von der Dichte der Besiedlung. «Dies zeigt, dass die Erhaltung einer vielfältigen Vegetation, insbesondere an Bäumen und Sträuchern, entscheidend ist; um die Ernährung der Larven unserer Wildbienenarten sicherzustellen». So Casanelles Abella in der Mitteilung des WSL's.

Frühere Studien wiesen darauf hin, dass die Urbanisierung tendenziell generalistische Arten fördert. Aber die Forschenden zeigten nun, dass auch andere Strategien erfolgreich sein können. Im Vergleich zur Gewöhnlichen Maskenbiene waren die Gehörnte und die Rote Mauerbiene etwas wählerischer.

Zwar besuchten auch sie viele Pflanzen, aber der Grossteil des Nektars in ihren Nestern stammte nur von wenigen. Sie bevorzugten vorwiegend Pollen von Sträuchern und Bäumen.

Die Hahnenfuss-Scherenbiene war die wählerischste Biene – am liebsten mag sie demnach Butterblumen. Selbst diese starke Spezialisierung erwies sich als erfolgreich, wenn die Leibspeise in den Städten reichlich vorhanden war.

Nährstoffgehalt entscheidend

Ob die Pflanzen einheimisch waren oder nicht, schien keinen Einfluss auf die Vorliebe der Wildbienen zu haben, schrieb die WSL. Wichtiger seien Merkmale wie der Nährstoffgehalt der Pollen, der Bau der Blüten oder die Blütezeit. Es gibt auch Bienen, die nicht besonders wählerisch sind. Diese könnten sogar profitieren, wenn in Städten sowohl heimische als auch exotische Gehölze wüchsen.

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