Hoch angebrachte Windrad-Rotoren schützen Rotmilane vor Kollisionen
Eine neue Studie zeigt, dass höher angebrachte Windrad-Rotoren für Vögel sicherer sind.

Windräder mit hoch angebrachten Rotoren sind für Rotmilane sicherer. Das zeigt eine Studie, für die rund 3000 Vögel aus der Schweiz, Österreich, Deutschland und weiteren Ländern mit GPS-Trackern ausgestattet und elf Jahre lang beobachtet wurden. Die Erkenntnisse könnten in die Planung neuer Windkraftanlagen einfliessen.
Dies hiess es in einer Mitteilung des Schweizerischen Nationalfonds (SNF) vom Mittwoch. Der SNF hat die Studie mitfinanziert. Von den 3000 getrackten Rotmilane starben in den elf Jahren 41 Vögel bei Kollisionen mit Windrädern.
Darunter auch vier der rund 500 von der Schweizerischen Vogelwarten in Sempach LU getrackten Vögel. Diese starben durch Windkraftanlagen in Frankreich, Spanien und Deutschland. In der Schweiz selbst gab es keine derartigen Todesfälle zu verzeichnen.
Kollisionsrisiko sinkt bei höheren Rotorblättern
Dies dürfte laut SNF an der vergleichsweise geringen Zahl an Windrädern in der Schweiz liegen. Fast die Hälfte der Zusammenstösse geschah im Norden von Deutschland, wo die Zahl an Windräder besonders hoch ist. Weitere zwölf Kollisionen fanden in Spanien und Frankreich statt.
Für die Feststellung der Todesursache bargen und obduzierten die Forschenden, wenn möglich jene Vögel, die in der Nähe eines Windrades gestorben waren. So konnten sie für 25 der getöteten Vögel eine Kollision mit einer Windkraftanlage als sicherere Todesursache bestätigen. Die restlichen 16 wurden als sehr wahrscheinlich oder möglich klassifiziert.
Grösse des Rotors beeinflusst Kollisionsrisiko
Das Team wertete anhand der GPS-Daten auch Beinahekollisionen aus. Damit konnten sie zeigen, dass das Risiko von Kollisionen deutlich sinkt, wenn die Rotoren höher angebracht sind. Bei grösseren Rotoren hingegen steigt das Risiko erheblich – eine Zunahme des Durchmessers um 25,5 Meter erhöhte die Wahrscheinlichkeit eines Zusammenstosses um das Fünffache.
«In Zukunft wird die Zahl der Windkraftanlagen in Europa um ein Vielfaches zunehmen. Damit könnte diese Gefahr mehr ins Gewicht fallen», wurde Martin Grüebler, Leiter des Ressorts Ökologische Forschung der Vogelwarte, in der Mitteilung zitiert.










