Handy kann in nur sechs Minuten unser Sterberisiko voraussagen
Eine Studie aus den USA zeigt, dass ein Handy nur sechs Minuten unserer Bewegungsdaten benötigt, um unser Sterberisiko der nächsten fünf Jahre vorherzusagen.

Das Wichtigste in Kürze
- Forscher der Uni Illinois (USA) haben untersucht, wie wir uns vor unserem Tod bewegen.
- Sie fanden heraus, dass Herz- oder Lungenerkrankungen früh ablesbar sind.
- Ein Handy braucht nur 6 Minuten Bewegungsdaten, um ein entsprechendes Profil zu erstellen.
Was weiss unser Handy alles über uns? Sehr viel, das war bekannt. US-Forscher können jetzt gar belegen, dass basierend auf Handy-Daten das Sterberisiko eines Besitzers vorhergesagt werden kann: Und das nach nur sechs Minuten herumlaufen.
Herzdiagnose in sechs Minuten
Der Schlüssel dazu liegt in den aufgezeichneten Bewegungsdaten. Die Wissenschaftler aus Illinois untersuchten dafür Informationen von den 100'655 Teilnehmern der britischen Biobank-Studie.
Die Probanden der grössten langfristig angelegten Gesundheitsforschungsstudie der Welt trugen Bewegungssensoren an ihren Handgelenken. Zwei Prozent davon starben in den nächsten fünf Jahren.
Die Bewegungsdaten dieser Todesfälle wurde von den Forschern der Universität Illinois in einen Algorithmus umgewandelt. Dieser soll innert sechs Minuten Bewegung genug Daten sammeln können, um unser Sterberisiko der nächsten fünf Jahre zu berechnen.
«Bei vielen Krankheiten, insbesondere bei Herz- oder Lungenerkrankungen, gibt es ein sehr charakteristisches Muster. Bei diesem werden die Menschen langsamer, wenn sie ausser Atem sind. Und dann in kurzen Abständen wieder schneller», erklärt Co-Autor Bruce Schatz.
Bevölkerungsmonitoring mit Handy?
«Wenn die Menschen ihre Handys bei sich tragen, könnte man eine wöchentliche oder tägliche Todesvorhersage machen», so der Forscher. Er will darum als nächstes eine grosse Studie ansetzen, wo Bewegungsdaten effektiv auch mit dem Smartphone gesammelt werden.
Weil immer mehr Menschen auf der Welt mittlerweile ein Handy besitzen, sieht Schatz in seinen Erkenntnissen grosses Potenzial. Er glaubt, dass so ein Monitoring der gesamten US-Bevölkerung möglich sein müsste. Anhand dieser Prognose könnten Besitzer dann frühzeitig informiert und aktiv werden.