Über die Hälfte der «Generation Y» befürchtet noch zu ihren Lebzeiten den dritten Weltkrieg oder den Einsatz einer Atombombe zu erleben.
Generation Y
Blick auf das im 2. Weltkrieg stark zerstörte Industriegebiet von Magdeburg (undatiertes Archivbild). - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Weltweit fürchten fast 50 Prozent der 20 bis 35 Jahre alten einen Weltkrieg zu erleben.
  • Mehr als die Hälfte rechnet noch mit dem Einsatz einer Atomwaffe.

Knapp 50 Prozent der Erwachsenen zwischen 20 und 35 Jahren weltweit befürchten, noch zu Lebzeiten einen Dritten Weltkrieg zu erleben. Die Befragten in der Schweiz sind dabei mit 56 Prozent am pessimistischsten.

Zudem rechne mehr als die Hälfte weltweit mit einem Atomwaffeneinsatz noch in den kommenden zehn Jahren. Das heisst es in einer am Donnerstag veröffentlichen Studie des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK).

Hälfte der «Generation Y» erwartet Atombombeneinsatz

Demnach sieht die «Generation Y» angesichts der weltweiten Spannungen mit Sorge in die Zukunft. 47 Prozent der befragten jungen Erwachsenen glauben demnach, dass sie noch einen neuen Weltkrieg erleben werden. 54 Prozent gehen davon aus, dass innerhalb der nächsten zehn Jahre bei einem Krieg oder bewaffneten Konflikt Atomwaffen eingesetzt werden.

«‹Generation Y› scheint einen katastrophalen Krieg noch zu ihren Lebzeiten für wahrscheinlich zu halten.» Das erklärte IKRK-Präsident Peter Maurer im Vorwort zu dem Bericht.

Generation Y Weltkrieg
Rund die Hälfte der «Generation Y» denkt sie werde einen weiteren Weltkrieg erleben. (Symbolbild) - dpa-infocom GmbH

Befragt wurden für die Studie insgesamt 16'000 junge Erwachsene aus 16 Ländern. Von Afghanen und Syrern mit Kriegserfahrungen bis zu Franzosen und Briten, die noch nie mit Kriegen konfrontiert waren wurden befragt. Allerdings zeigten sich 60 Prozent der jungen Syrer hoffnungsvoll. Sie meinten, dass der Krieg in ihrem Land innerhalb der kommenden fünf Jahre zu Ende geht.

Folter vor allem in Israel, Nigeria und USA unterstützt

Einen «besorgniserregenden Trend» machte die Studie bei den Ansichten junger Erwachsener über Folter aus. So hielten 41 Prozent der Befragten die Folter feindlicher Kämpfer in Gefangenschaft unter gewissen Umständen für zulässig. Die grösste Unterstützung für Folter gab es in Israel, Nigeria und den USA.

Dagegen vertraten bei den jungen Syrern 70 Prozent die Ansicht, dass Folter unter keinen Umständen hinnehmbar sei. Und 85 Prozent von ihnen fanden, Soldaten in Gefangenschaft sollte der Kontakt zu ihren Angehörigen erlaubt werden.

Weltkriegsmunition in Ostsee
Zwei Wasserbomben aus dem Zweiten Weltkrieg werden in der Ostsee gezielt gesprengt. - dpa

Laut IKRK-Präsident Maurer zeigt die Befragung eine «beunruhigende Akzeptanz» von Begriffen und Handlungen, die vermeintliche oder tatsächliche Feinde «entmenschlichen».

Laut dem Bericht haben nur 54 Prozent der «Generation Y» schon einmal von den Genfer Konventionen gehört. Die Konventionen regeln als Konsequenz der Gräuel im Zweiten Weltkrieg seit 1949 den Schutz von Soldaten und Zivilisten in Kriegszeiten.

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