Gefässwand verrät Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankung
Die Gefässwanddicke der Halsschlagader gibt Auskunft über das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Zu diesem Schluss kommt die Uni Innsbruck (Ö).

Forscher der Medizinischen Universität Innsbruck haben in einer Meta-Studie folgendes bestätigt: Die Gefässwanddicke der Halsschlagadern (Intima-Media-Dicke) kann das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen anzeigen.
Je geringer die Zunahme der Intima-Media-Dicke ist, desto kleiner ist das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, so das Ergebnis der Studie. Das Team um den Epidemiologen Peter Willeit analysierte Daten aus 119 klinischen Studien mit über 100'000 Probanden weltweit. Dies teilte die Med-Uni am Dienstag mit.
In klinischen Studien zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen wird geprüft, ob das Risiko für diese Erkrankungen durch medizinische Interventionen gesenkt werden kann. Dabei können sogenannte Surrogatmarker (Messwerte) hilfreich sein, um abzuschätzen, ob und inwieweit Interventionen das Risiko reduzieren.
Wirkung eines Medikaments selber überprüfen
Die Innsbrucker Epidemiologen zeigen im Fachmagazin «Circulation» nun die Gültigkeit der Intima-Media-Dicke als Surrogatmarker für Herz-Kreislauf-Erkrankungen eindeutig auf. «Zur Intima-Media-Dicke als Surrogatmarker gab es bislang kaum umfassende und methodisch einwandfreie Auswertungen», erklärte Willeit.
In die Meta-Studie sei nun eine Vielzahl an internationalen Studien einbezogen worden, die auf den Effekt therapeutischer Interventionen auf die Gefässwanddicke der Halsschlagadern beziehungsweise auf die Senkung des kardiovaskulären Risikos ausgerichtet waren.
Diese Erkenntnis bringe den Mehrwert, dass klinische Studien, die die Intima-Media-Dicke als Surrogatmarker verwenden, rascher und auch in kleinerem Umfang effizient durchführbar sind. Der Effekt eines neuen Medikaments könne damit schneller überprüft werden, kommentierte Lena Tschiderer von der Universitäts-Klinik für Neurologie.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Dicke der Gefässwand gibt Aufschluss über das Risiko einer Herz-Kreislauf-Erkrankung.
- Zu diesem Schluss kommen Forscher der Universität in Innsbruck (Ö).