Das Institut für Infektionskrankheiten der Universität Bern eröffnet ein neuen Biosicherheitslabor. Dort soll unter anderem am Coronavirus geforscht werden.
Coronavirus
Die Forschung gegen das Coronavirus läuft in der Schweiz auch nach Massnahmen-Ende weiter. - sda - KEYSTONE/Elia Bianchi
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Das Wichtigste in Kürze

  • Das Institut für Infektionskrankheiten in Bern hat ein neues Biosicherheitslabor.
  • Dort wird an hochansteckenden Erregern geforscht, so auch am Coronavirus.
  • Dafür sind mehrere Projekte geplant, die sich unter anderem mit der Immunität befassen.

Das Institut für Infektionskrankheiten der Universität Bern hat am Dienstag sein neues Biosicherheitslabor der Stufe 3 in Betrieb genommen. Dort wird an hochansteckenden Erregern geforscht, etwa am Coronavirus. Das Labor verfügt über einen speziellen Bereich für Diagnostik in Form einer sogenannten Glove Box.

Diese spezielle Sicherheits-Werkbank mit integrierten Gummihandschuhen erlaubt es, verdächtige Patientenproben zu bearbeiten. Gearbeitet wird vorwiegend mit Tuberkulose-Erregern. Geplant sind aber auch Forschungsprojekte an Sars-CoV-2, wie die Verantwortlichen am Dienstag mitteilten.

Mehrere Forschungsprojekte um Coronavirus geplant

«Das Besondere an unserem Labor ist, dass wir das neue Coronavirus hier nicht nur nachweisen, sondern auch kultivieren können. Um beispielsweise zu sehen, ob es bei einem Patienten auch nach Wochen noch ansteckend ist.» So wird Peter Keller, Leiter Innovation und Entwicklung am Institut für Infektionskrankheiten, in der Mitteilung zitiert.

Laut Keller sind mehrere Berner Forschungsprojekte geplant, die sich unter anderem mit der Immunität gegenüber Sars-CoV-2 befassen. Auch dessen Auswirkungen auf die Gefässe und Organe sollen beobachtet werden.

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Proben für die Coronavirus-Forschung stehen auf einem Tisch einem Labor der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf. Foto: Marcel Kusch/dpa - dpa-infocom GmbH

Das neue Biosicherheitslabor befindet sich im Gebäude des Schweizer Zentrums für Translationale Medizin und Unternehmertum (sitem-insel). Es vereint Diagnostik, Forschung, und Translation unter einem Dach. Bei der translationalen Medizin geht es um die Übersetzung von Erkenntnissen aus der Grundlagenforschung. Auch die industrielle Entwicklung in die klinische Anwendung spielt eine wichtige Rolle.

Strenge Sicherheitsregeln in Biosicherheitslabor der Stufe 3

In einem Biosicherheitslabor der Stufe 3 werden Bakterien oder Viren untersucht, die für Menschen hochansteckend sind. Eine Therapie oder Impfung sind für diese Viren und Bakterien dabei nicht vorhanden. Im Labor gelten deswegen strengste Sicherheitsmassnahmen.

Zwei Laborräume der Sicherheitsstufe 3 können von Externen genutzt werden, um Forschung und Entwicklung zu betreiben. «Die Sicherheit unter Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben hat bei einem solchen Labor oberste Priorität. Und wird durch verschiedene Systeme gewährleistet, etwa durch mehrere Schleusen oder eine doppelt geführte Lüftung.» So wird die Leiterin des Sicherheitszentrums, Kathrin Summermatter, in der Mitteilung zitiert.

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