Forscherin: Welt muss sich gegen Krankheitsausbrüche besser wappnen
Laut einer Forscherin müsse sich die Welt besser für Epidemien wappnen, denn die Welt werde anfälliger. Sie fordert bessere Zusammenarbeit.

Das Wichtigste in Kürze
- Laut einer Forscherin wird die Welt anfälliger für Ausbrüche von Infektionskrankheiten.
- Deshalb könne man es sich nicht leisten, darauf zu warten, dass die Krankheit eskaliert.
- Die WHO hat wegen der Affenpocke die internationale Notlage ausgerufen.
Angesichts der Einstufung des Affenpocken-Ausbruchs als internationale Notlage fordert eine Expertin, sich gegen künftige Epidemien besser zu wappnen. «Wir können es uns nicht leisten darauf zu warten, dass Krankheiten eskalieren.» Dies sagte Josie Golding, Chefepidemiologin der britischen Forschungseinrichtung Wellcome Trust.
«Unsere Welt wird immer anfälliger für Ausbrüche von Infektionskrankheiten», sagte die Forscherin am Samstag. Die Einstufung sollte Regierungschefs an die derzeitigen Schwächen der Weltgemeinschaft erinnern, solchen Herausforderungen zu begegnen.

«Während die Affenpocken-Fälle weiterhin zunehmen und sich in mehr Ländern ausbreiten, stehen wir jetzt einer doppelten Herausforderung gegenüber: eine endemische Krankheit in Afrika, die seit Jahrzehnten vernachlässigt wird, und einem neuen Ausbruch, der marginalisierte Gruppen betrifft», schrieb sie.
Die internationale Zusammenarbeit müsse verstärkt werden. Die Forschung müsse klären, warum man bei den Affenpocken neue Übertragungsmuster sehe und was man dagegen unternehmen könne.
Affenpocken: Über 16'000 Fälle in 75 Ländern
Zuvor hatte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) den Affenpocken-Ausbruch zu einer «Notlage von internationaler Tragweite» erklärt – die höchste Alarmstufe, die sie ausrufen kann. Bis Samstag waren demnach mehr als 16'000 bestätigte Fälle in 75 Ländern und Territorien und bisher fünf Tote registriert.
Aktuell konzentriert sich der Ausbruch weitgehend auf Männer, die Sex mit Männern haben. In den USA wurden jedoch nach Angaben der Gesundheitsbehörde CDC mittlerweile zwei Fälle bei Kindern bestätigt.

Die WHO-Einstufung soll die Regierungen der Mitgliedsländer dazu bewegen, Massnahmen zu ergreifen, um den Ausbruch einzudämmen. Die weite Verbreitung der Krankheit ist äusserst ungewöhnlich. Bisher waren die Affenpocken im Wesentlichen auf sechs afrikanische Länder beschränkt. Europa gilt laut WHO als die Weltregion mit einem besonders hohen Ansteckungsrisiko.
Bei einer Affenpocken-Infektion können Hautausschlag, geschwollene Lymphknoten sowie Fieber, Schüttelfrost und Muskelschmerzen auftreten. In der Regel verläuft die Krankheit nicht tödlich.