Feuchtgebiete in der Schweiz sind in einem schlechten Zustand
Schweizer Moore und Auen sind laut WSL-Bericht in schlechtem Zustand – es braucht mehr Schutzmassnahmen.

Schweizer Moore und Auen sind in einem schlechten Zustand. Damit diese Biotope langfristig erhalten bleiben, sind weitere Anstrengungen nötig, betonten Forschende der Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) in einem neuen Bericht.
Für die Schweizer Biodiversität sei eine Reihe von Lebensräumen besonders wichtig, erklärte die WSL in einer Mitteilung zum Bericht vom Dienstag. Darunter Auen, Hoch- und Flachmoore, Trockenwiesen und -weiden und Amphibienlaichgebiete.
In ihnen kommen zahlreiche typische und gefährdete Tier- und Pflanzenarten vor, die in der intensiv genutzten Landschaft der Schweiz selten geworden sind. Diese sogenannten «Biotope von nationaler Bedeutung» – die wertvollsten Schutzgebiete der Schweiz – sind entsprechend geschützt. Die WSL untersucht im Auftrag des Bundes, wie sie sich entwickeln.
Erfolge bei Trockenwiesen
In allen fünf untersuchten Biotopen hat es demnach seit 2019 positive und negative Entwicklungen gegeben. Die Schutzmassnahmen zeigen erste Erfolge, etwa bei Trockenwiesen, wo typische und gefährdete Pflanzenarten zunehmen. Auch in Amphibienlaichgebieten haben sich die Bestände stabilisiert.
Deutlich schlechter ist die Entwicklung in feuchten Lebensräumen wie Mooren und Auen. Hochmoore trocknen weiter aus, Lebensraumspezialisten verschwinden, und ihre Fläche ist um 6,5 Prozent geschrumpft. In Auen nehmen invasive Arten zu, und natürliche Prozesse wie Überschwemmungen gehen zurück.
Damit die «Biotope von nationaler Bedeutung» langfristig erhalten bleiben, insbesondere auch angesichts des Klimawandels, seien zusätzliche Anstrengungen nötig, so die WSL. Darunter etwa weitere Renaturierungen.