Im Herbst soll die grösste Forschungsexpedition in die zentrale Arktis starten, die es jemals gegeben hat.
Arktis Polarstern
Ein Jahr lang soll der Eisbrecher «Polarstern» eingefroren im Packeis durch die Arktis driften. - dpa
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Im Herbst soll eine einjährige Expedition in die Zentralarktis starten.
  • Die Forscher wollen den Einfluss der Arktis auf das globale Klima besser verstehen.

Im Herbst soll unter deutscher Leitung die grösste Forschungsexpedition in die zentrale Arktis starten, die es jemals gegeben hat. Der Eisbrecher «Polarstern» soll dabei ein Jahr lang eingefroren im Packeis über die Polkappe driften, hiess es vom Bremerhavener Alfred-Wegener-Institut (AWI). Der Start der Mammut-Expedition «Mosaic» ins Nordpolarmeer ist für September geplant. Wissenschaftler aus 17 Nationen nehmen teil. Für die Versorgung kommen weitere Eisbrecher zum Einsatz, auch Forschungsflugzeuge und Hubschrauber sind Teil des Projekts.

Auf dem Eis soll ein grosses Forschungscamp mit Landebahn entstehen. Der Plan sei, mit der «Polarstern» an einer massiven älteren Eisscholle mit mehreren Kilometern Durchmesser festzumachen, erklärte Expeditionsleiter Markus Rex vom AWI. «Wir suchen nach etwas Grossem und Stabilem.» Insgesamt sollen in sechs Abschnitten rund 600 Menschen zeitweise in der Arktis sein.

Arktis-Einfluss auf globales Klima verstehen

Das Team wird in Gebieten unterwegs sein, die zuvor kaum ein Mensch im Winter erreicht hat – weil das Eis dann selbst für Eisbrecher zu dick ist. Ein zentrales Ziel der Expedition ist, den Einfluss der Arktis auf das globale Klima besser zu verstehen. Kein anderes Gebiet der Erde habe sich in den vergangenen Jahrzehnten so schnell erwärmt, die Region sei aber bisher kaum verstanden, erklärte Rex.

Die Vorbereitungen laufen bereits auf Hochtouren. Geplant wird etwa, wie das Team möglichst rasch alle Messstationen auf dem mitdriftenden Eis aufbauen kann, bevor die Polarnacht einsetzt. Auch Notfallpläne werden erstellt, falls das Packeis auseinanderbricht und Mitglieder des Teams in Sicherheit gebracht werden müssen. «Wir haben noch gefühlt 2000 Dinge zu tun, bevor es losgeht», so Expeditionsleiter Rex.

Ad
Ad