Exotisches in der Schweizer Vogelwelt: Im Frühling und Herbst machen immer mehr der grün und rot schillernden Sichler in der Schweiz Rast auf ihrem Zug nach Norden oder Süden. Die Bestände des zu den Ibissen gehörenden Zugvogels wachsen in Südeuropa.
Dank seines Tastsinns in der Schnabelspitze spürt der Sichler im weichen Boden oder im Wasser seine Nahrung auf.
Dank seines Tastsinns in der Schnabelspitze spürt der Sichler im weichen Boden oder im Wasser seine Nahrung auf. - sda - Vogelwarte/Beat Rüegger
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So lässt sich der Vogel vermehrt in Schweizer Feuchtgebieten beobachten, obwohl er hierzulande nicht brütet, wie die Vogelwarte in Sempach am Mittwoch zu ihrem jährlichen Bericht über die Vogelwelt schreibt. Noch Ende des letzten Jahrhunderts waren Sichler seltene Durchzüger in der Schweiz.

Seit 2010 aber gibt es jährlich etwa 40 Sichtungen des eleganten Stelzvogels. Dessen braunes Gefieder reflektiert das Sonnenlicht grün und rot. Die vermehrten Sichtungen lassen sich gemäss der Vogelwarte auf eine Arealerweiterung des Sichlers zurückführen.

Nach einem drastischen Bestandsrückgang im 20. Jahrhundert setzte ab 1990 dank Schutzmassnahmen und -gebieten eine Erholung ein. Dabei besiedelten die Vögel auch Spanien und die Camargue in Frankreich. Von dort stammt ein Teil der in der Schweiz gesichteten Sichler.

Die Sichler rasten auf ihrem Zug bevorzugt in Feuchtgebieten des Mittellands. Dort suchen sie mit ihren gebogenen Schnäbeln im weichen Boden oder im Wasser nach Futter. Dabei spüren sie ihre Nahrung - Insekten, Larven, Würmer oder Krebstiere - mit dem Tastsinn in der Schnabelspitze auf.

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