Trockenperioden, die durch den Klimawandel häufiger auftreten, aktivieren Enzyme in den Mooren, wodurch CO2 freigesetzt wird.
Moorlandschaft
Eine Moorlandschaft in Luzern. (Symbolbild) - Keystone
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • In abgestorbenen Pflanzenresten in Mooren ist viel Kohlenstoff gespeichert.
  • Durch Trockenperioden könnten sie zu Kohlenstoffquellen mutieren.

In Mooren ist viel Kohlenstoff in abgestorbenen Pflanzenresten gespeichert. Trockenperioden, die durch den Klimawandel häufiger auftreten, aktivieren Enzyme in den Mooren, wodurch CO2 freigesetzt wird. Die Feuchtgebiete könnten dadurch von Kohlenstoffspeichern zu -quellen mutieren, wie Forschende der Universität Wien im Fachjournal «Environmental Science and Technology» berichten.

Ein Team um Annette Rompel von der Uni Wien untersuchte, welche Enzyme es gibt, die pflanzliche Substanzen, genauer gesagt phenolische Verbindungen, im Moorschlamm abbauen.

Grosse Vielfalt an «Tyrosinase-Enzymen»

Sie fanden eine grosse Vielfalt an «Tyrosinase-Enzymen», die dies bewerkstelligen. Allerdings arbeiten diese Enzyme in feuchten Moorböden nur sehr langsam, weil dorthin kaum Sauerstoff dringt. «Folglich ist die Stabilität der organischen Kohlenstoffspeicher durch den Sauerstoffmangel in intakten Moorböden mit hohem Wassergehalt gewährleistet», erklärte Rompel gemäss einer Mitteilung.

Wegen des Klimawandels ist aber in naher Zukunft vermehrt mit Hitze- und Trockenperioden zu rechnen, so die Forschenden: «Die damit verbundene Austrocknung von Moorlandschaften begünstigt das Eindringen von Sauerstoff in den Boden». Dann bauen die Tyrosinase-Enzyme verstärkt phenolische Substanzen ab. Damit wären die einst sehr feuchten Gebiete keine Kohlenstoffsenke mehr und es würden grosse Mengen von CO2 aus den pflanzlichen Moorleichen in die Atmosphäre gelangen.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

FeuchtgebieteKlimawandel