Der sechste Sachstandbericht des Weltklimarats

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Genève,

Der dritte Teil des Weltklima-Berichts ist da. Das Ergebnis: schlecht. Das 1,5-Grad-Ziel ist unerreichbar und die Zeit, um die Folgen abzuwenden wird kürzer.

Ein Ballon mit der Aufschrift «Es gibt keinen Planet B» ist vor Braunkohlekraftwerken zu sehen.
Ein Ballon mit der Aufschrift «Es gibt keinen Planet B» ist vor Braunkohlekraftwerken zu sehen. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Weltklimarat veröffentlicht einen neuen Klimabericht. Die Lage ist ernst.
  • Das 1,5-Grad-Ziel von Paris ist vom Tisch, es ist schlicht unerreichbar geworden.
  • Das Zeitfenster für die Abwendung der heftigsten Klimafolgen wird immer kleiner.

Acht Jahre nach dem zuletzt veröffentlichten Sachstandbericht hat der Weltklimarat (IPCC) am Montag den dritten Teil des aktuellen, sechsten Sachstandberichts vorgelegt. Demnach seien die Hürden für eine Netto-Null-Welt gefallen. Doch um die Klimaziele zu erreichen, müssen Investitionen in grüne Technologien stärker gefördert werden. Das Credo lautet «Jetzt oder nie».

Die Sachstandberichte des Weltklimarats bestehen jeweils aus vier Teilen und vereinen das aktuelle Klimawissen. Sie dienen als Grundlage für politische Entscheidungen und internationale Klimaverhandlungen.

1,5-Grad-Ziel kann nicht mehr erreicht werden

Im August vergangenen Jahres legte der IPCC den ersten Teil des sechsten Sachstandberichts vor, in dem es um die physikalischen Grundlagen der Klimaveränderung ging. Er warnte darin vor Extremwetterereignissen, wie sie noch nie aufgetreten sind. Bis Mitte des Jahrhunderts werde die im Klimaabkommen von Paris formulierte 1,5-Grad-Grenze überall überschritten.

Selbst der ambitionierteste Klimaschutz reiche nicht aus, um den Anstieg des Meeresspiegels und das Abschmelzen der Eiskappen zu verhindern. Häufigkeit und Heftigkeit von Wetterextremen wie Hitzewellen, Starkniederschlägen und Dürren dürften zunehmen, auch in der Schweiz.

Wohl der Menschheit ist gefährdet

Ende Februar dieses Jahres wurde der zweite Teil des neuen Sachstandberichts veröffentlicht, in dem es um die Folgen der Klimaveränderung für Mensch und Natur ging und wie die Anpassung daran gelingen kann. Das Wohlergehen der Menschen und die Gesundheit des Planeten sei demnach gefährdet. Für eine lebenswerte Zukunft müsse jetzt konsequent in eine klimaresiliente Entwicklung investiert werden. Das Zeitfenster, in dem die katastrophalsten Folgen des Klimawandels noch abgewendet werden könnten, schrumpfe.

Voraussichtlich Ende September wird der IPCC den Synthesebericht darlegen. Darin einfliessen werden die drei bislang publizierten Teile.

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