Dank Atemluft könnten Narkosemittel genauer dosiert werden
Die Basler Forschenden revolutionieren die Dosierung von Narkosemitteln durch Atemluft-Analyse.

Mit der Analyse von Atemluft können Narkosemittel präzise dosiert werden. Das zeigten Forschende der Universität Basel in einer neuen Studie. Das könnte helfen, die korrekte Dosis der Wirkstoffe bei Kindern einzustellen.
Dies sei keine einfache Sache, schrieb die Universität Basel in einer Mitteilung vom Dienstag. Um die Dosierung so einzustellen, dass ein Kind während der Operation nicht aufwacht, aber auch keine Überdosis erhält, wird anhand von Körpergrösse, Gewicht, Geschlecht und Alter berechnet, wie viel es braucht.
Wie stark sich das im Hirn auswirkt, wo sich der Effekt des Wirkstoffs entfaltet, können Fachleute laut der Universität aber nur anhand indirekter Rückschlüsse bestimmen. Vitalzeichen und Bewegungen oder auch Messungen der Hirnaktivität dienen als Anhaltspunkte für nötige Anpassungen der Menge des Wirkstoffs.
Echtzeit-Ergebnisse dank Atemanalyse
Deshalb hat das Forschungsteam um Pablo Sinues von der Universität Basel und dem Universitäts-Kinderspital beider Basel (UKBB) untersucht, ob eine Atemanalyse bei der Dosierung unterstützen und während der Vollnarkose quasi in Echtzeit Ergebnisse liefern könnte.
Ihre Pilotstudie umfasste zehn Kinder, die sich aus verschiedenen Gründen einer Operation unter Vollnarkose unterziehen mussten. Bei ihnen nahmen die Forschenden vor und während der Anästhesie alle 30 Minuten gleichzeitig Atem- und Blutproben.
Das Resultat: Der Wirkstoff und seine Abbauprodukte liessen sich zuverlässig im Atem nachweisen. Veröffentlicht wurde die Studie in der Fachzeitschrift «Anesthesiology».