Wohnhaft in Zürich? Interessiert an Feldforschung? Dann ist man qualifiziert für das neue Citizen Science-Projekt.
Die Totenkopfschwebfliege ist eine hübsche Art, die bei der Black Bucket Challenge in Zürich gedeihen könnte. Das WSL sucht Freiwillige, die kleine schwarze Wasserkübel drei Monate lang in den Garten stellen. Damit soll der Wasserinsekten-Bestand im urbanen Raum ermittelt werden (Pressebild)
Die Totenkopfschwebfliege ist eine hübsche Art, die bei der Black Bucket Challenge in Zürich gedeihen könnte. Das WSL sucht Freiwillige, die kleine schwarze Wasserkübel drei Monate lang in den Garten stellen. Damit soll der Wasserinsekten-Bestand im urbanen Raum ermittelt werden (Pressebild) - sda - Keystone/Simon Thorn/Martin Gossner
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Das Wichtigste in Kürze

  • In Zürich wird die Black Bucket Challenge durchgeführt.
  • Bewohner der Stadt Zürich stellen dabei drei Monate lang einen Kübel in den Garten.
  • Dies soll der Untersuchung der Vielfalt von Wasserinsekten dienen.

Bei der Black Bucket Challenge von der Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL gilt es, drei Monate lang einen Kübel in den Garten zu stellen. Die Stadt an der Limmat ist eine von sechs europäischen Städten, in denen die Vielfalt von Wasserinsekten untersucht wird.

Die Stadt ist ja an sich ein unwirtliches Gelände für Wasserinsekten: wärmer als auf dem Land und ärmer an Nistplätzen und Futterquellen.

Insektensterben
Der ökonomische Wert der Insekten sei kaum abschätzbar. - Keystone

Um besser zu verstehen, welche Artgemeinschaften von Wasserinsekten in Städten leben und wie die Verstädterung diese und mit diesen verknüpften Funktionen beeinflusst, bittet der Insektenforscher Martin Gossner von der WSL-Forschungsgruppe Waldentomologie nun die Bevölkerung um Hilfe.

Ein schwarzer Standard-Eimer mit einem Liter Inhalt wird zur Verfügung gestellt. Eine Mückeninvasion ist mit so einer geringen Menge Wasser nicht zu befürchten, wie es in einer Mitteilung vom Freitag heisst. Im April geht's los, Anmeldeschluss ist Mitte März.

Forschende gehen von abnehmender Brutplatz-Qualität aus

Viele Insekten wie Schwebfliegen, Sumpfkäfer oder Mücken brauchen für ihre Eiablage ein stehendes Gewässer, etwa einen Teich oder eine wassergefüllte Baumhöhle. Der Insektennachwuchs ernährt sich im Wasser von Laub und anderem abgestorbenen Material und setzt dabei Nährstoffe frei. Die Larven sind zudem für viele Vögel eine wichtige Nahrungsquelle während der Jungenaufzucht.

Die Forschenden gehen davon aus, dass die Qualität und Menge von Brutplätzen und Nahrungsquellen mit zunehmender Nähe zum Stadtzentrum schlechter wird und sie deshalb dort weniger Insekten und geringeren Artenreichtum finden werden. Das könnte sich dann indirekt auch auf die Vielfalt und Vermehrung von anderen Lebewesen wie Vögeln auswirken.

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