Bakteriophagen retten verloren geglaubten Patienten in Genf

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Genève,

In Genf wurde erstmals ein Mann mit einer antibiotikaresistenten Lungenkrankheit durch eine sogenannte Bakteriophagentherapie gerettet.

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Der Eingang zum Genfer Unispital. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • In Genf wurde ein Mann mit einer Lungenkrankheit durch eine neuartige Therapie gerettet.
  • Die Bakteriophagentherapie wurde damit erstmals in der Schweiz erfolgreich eingesetzt.

Mit einer neuartigen Therapie ist in Genf ein 41-jähriger Mann mit einer antibiotikaresistenten chronischen Lungenerkrankung gerettet worden. Die sogenannte Bakteriophagentherapie wurde erstmals in der Schweiz erfolgreich eingesetzt, wie das Universitätsspital Genf (HUG) und die Universität Genf (Unige) am Dienstag mitteilten.

Die Resultate wurden im renommierten Fachblatt «Nature Communications» veröffentlicht. Der Patient galt laut der Mitteilung der beiden Institutionen als verloren. Nach sechs Monate langer kontinuierlicher intravenöser Antibiotikatherapie im Spital zeigte er keine Aussicht auf Besserung. Die experimentelle Therapie mit Bakteriophagen wurde als letzte Möglichkeit zugelassen.

Behandlungsmethoden noch in den Kinderschuhen

Bakteriophagen sind bakterienfressende Viren. Diese greifen spezifische Mikroben an, ohne menschliche Zellen zu infizieren. In Kombination mit Antibiotika umgehen sie so Antibiotikaresistenzen. Die Behandlungsmethoden befinden sich allerdings noch in den Anfängen, in der Schweiz sind Therapien mit Bakteriophagen nicht zugelassen.

Eine grosse Herausforderung war laut der Mitteilung, einen geeigneten Bakteriophagen für den betreffenden Bakterienstamm zu finden. Schliesslich fanden die Ärztinnen und Ärzte den richtigen Bakteriophagen an der Yale Universität in den USA. Dieser wurde dem Patienten in Form von Aerosolen verabreicht. Gleichzeitig erhielt er weiterhin intravenös Antibiotika.

Laut Unige und HUG war die Verbesserung des Patienten «spektakulär». Nebenwirkung zeigte der Patient demnach keine. Nach der Behandlung konnte er das Spital wieder verlassen, und auch seine Arbeit wieder aufnehmen. Ohne Bakteriophagen hätte sein Leben laut den beiden Institutionen nicht gerettet werden können.

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