Moderna: mRNA-Therapie gegen Krebs geht bald in dritte Testphase

Das US-amerikanische Biotechnologieunternehmen Moderna arbeitet derzeit an einer mRNA-Therapie gegen Krebs. Gemeinsam mit dem Pharmaunternehmen Merck hat Moderna am Dienstag den erfolgreichen Abschluss der zweiten Phase der klinischen Tests verkündet.

Demnach soll der Moderna-Wirkstoff gemeinsam mit der Immuntherapie «Keytruda» von Merck das Sterberisiko bei malignen Melanomen um 44 Prozent verringern. Gleiches gelte für das Risiko eines Wiederauftretens. Die Therapie wirke nicht präventiv und könne lediglich bei Patienten zum Einsatz kommen, die bereits an Hautkrebs erkrankt sind. Überdies müssten die Melanome vor der Therapie chirurgisch entfernt werden.

Laut Eliav Barr, Forschungsleiter bei Merck, handelt es sich um einen «enormen Fortschritt in der Immuntherapie». Die Kombination von mRNA- und Immuntherapien könne laut Paul Burton gar «ein neues Paradigma in der Behandlung von Krebs darstellen». Burton, seines Zeichens Forschungsleiter bei Moderna, sprach ausserdem von der potenziellen Anwendbarkeit der Therapie auf andere Krebsarten.

An der Wall Street sorgten die Neuigkeiten für einen kurzzeitigen Sturm auf die Wertpapiere von Moderna: Die Aktien schossen binnen 24 Stunden um rund 25 Prozent in die Höhe. Im Jahr 2023 wollen Merck und Moderna mit der dritten Phase der klinischen Tests beginnen, wie die Nachrichtenagentur «Reuters» berichtet.

Bei einem malignem Melanom oder «schwarzem Hautkrebs» handelt es sich um die am häufigsten tödlich verlaufende Hautkrankheit der Welt. Diese bösartige Form von Krebs neigt dazu, früh Metastasen über das Lymphsystem oder die Blutbahnen zu streuen.

Überdies ist das maligne Melanom der Krebs mit der weltweit am schnellsten steigenden Inzidenz: Während das Lebenszeitrisiko 1960 noch bei 1:600 lag, liegt es derzeit im Bereich zwischen 1:75 und 1:100.