Forscher haben ein Verfahren entdeckt, mit dem man aus der Blutgruppe A die Blutgruppe Null machen kann. Diese kann bei Spenden universell eingesetzt werden.
Enzyme aus unserem Darm könnten eine Lösung für Blut-Engpässe liefern. Bild: iStock
Enzyme aus unserem Darm könnten eine Lösung für Blut-Engpässe liefern. Bild: iStock - Community
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Das Wichtigste in Kürze

  • Bei der Blutversorgung kommt es immer wieder zu Engpässen. Das hat auch mit den verschiedenen Blutgruppen zu tun.
  • Denn nicht jede Blutgruppe passt zu jeder. Einzig die Blutruppe Null wird von allen anderen akzeptiert.
  • Kanadische Forscher konnten nun mit Hilfe eines Enzympaars die Blutgruppe A in die Blutgruppe Null verwandeln.

Bei Unfällen, Operationen oder bei der Behandlung von Krankheiten wie Leukämie kann Blut Leben retten. Laut dem Roten Kreuz brauchen vier von fünf Menschen einmal in ihrem Leben eine Spende oder ein Medikament aus Blutprodukten. 

Doch damit eine Transfusion in Frage kommt, muss die Blutgruppe stimmen. Passen das Blut von Sender und Empfänger nicht zusammen, geht das Immunsystem auf die fremden Blutzellen los. Lediglich ein Typus wird von allen anderen akzeptiert: Die Blutruppe Null, die deshalb auch Universalblut genannt wird. Zwar haben rund 40 Prozent der Bevölkerung diese Gruppe, wegen ihrer breiten Einsetzbarkeit ist sie aber dennoch immer Mangelware.

Forschenden der University of British Columbia in Vancouver ist es nun gelungen, die Blutgruppe A in die Blutgruppe 0 umzuwandeln. Die Wissenschaftler haben in der menschlichen Darmflora ein Enzympaar entdeckt, mit dem sie bestimmte für die Blutgruppe A typische Zuckermoleküle auf der Oberfläche der roten Blutkörperchen der Gruppe A abschneiden konnten. So erzeugten sie rote Blutkörperchen der Universal-Gruppe Null.

Für die Umwandlung einer Blutkonserve ist nur eine sehr geringe Konzentration des Enzympaars nötig. Aussedem lassen sich die Enzyme später wieder aus der Blutproduktion entfernen, sodass sie bei einer Transfusion nicht in den Körper des Empfängers gelangen.

Die Forscher sehen in den beiden Enzymen grosses Potential. Mit der Methode könnte man künftig kritische Versorgungsengpässe verhindern. Bevor es soweit ist, wird es aber zahlreiche klinische Studien – zuerst an Tieren, dann an Menschen – brauchen.

Initiated by Gebert Rüf Stiftung

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