Forscher in Tübingen haben die Allergie untersucht und festgestellt, dass sie auch künstlich ausgelöst werden kann. Dies hat auch mit dem Schlaf zu tun.
Allergie
Allergiker müssen eine Nacht schlafen, um sich der Ort wo die Allergie ausgelöst wurde im Gedächtnis zu verankernFoto: Arno Burgi - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • Forscher in Tübingen konnten bei Testpersonen Placebo-Allergien auslösen.
  • Testpersonen mussten Pollen schnupfen und danach entweder schlafen oder wach bleiben.
  • Eine Woche später reagierten Testpersonen, die geschlafen hatten, allergisch auf Salz.

Tübinger Forscher konnten bei Testpersonen allergische Reaktionen auslösen – auch wenn die Allergie gar nicht angereizt wurde. Beim Experiment wurden die Testpersonen einen Nasenspray mit Gräser- und Birkenpollen verabreicht. Die Hälfte der Testpersonen wurden darauf ins Bett geschickt, während die anderen die Nacht durchmachen mussten.

Eine Woche später wurden die Testpersonen erneut eingeladen und erneut einen Nasenspray verabreicht – aber diesmal nur mit Salz. Dies führte zu einer Placebo-Reaktion, aber nur bei den Teilnehmenden, die in der letzten Woche schlafen durften. Die allergischen Reaktionen wurden anhand eines Enzyms im Nasensekret genau bestimmt.

Das gezogene Fazit lautet, dass Schlaf notwendig sei, um den Zusammenhang zwischen Allergie und Umgebung zu befestigen. «Erstaunlich ist, wie schnell das Immunsystem die fehlangepasste Reaktion erlernt. Im Experiment genügte eine einzige Allergengabe, um die allergische Reaktion mit der Umgebung zu verknüpfen.» So Luciana Besedovsky vom Institut für Medizinische Psychologie und Verhaltensneurobiologie der Universität Tübingen gegenüber «Aponet».

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