Für die Booster-Impfung kann für ausreichenden Schutz auch ein anderes Vakzin verwendet werden. Zu diesem Schluss kommt eine britische Studie.
Corona
Drei Spritzen mit dem Vakzin des Herstellers Moderna. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Um den Impfschutz aufzufrischen, sind auch Kreuzimpfungen möglich.
  • Diese führen laut einer britischen Studie ebenfalls zu guten Ergebnissen.
  • Dabei ist es egal, welches der sieben getesteten Vakzine angewendet wird.

Für einen ausreichenden Schutz gegen Covid-19 sind nach derzeitigem Wissensstand drei Teilimpfungen notwendig. Ziemlich egal, womit die dritte Impfung erfolgt, der Effekt ist gut. Das geht aus einer neuen aus öffentlichen Geldern finanzierten Studie in Grossbritannien hervor, die in der Medizin-Fachzeitschrift «The Lancet» veröffentlicht worden ist.

Sieben Vakzine – sechs davon zugelassen oder weiterhin in Entwicklung – wurden einbezogen.

«Sechs verschiedene Covid-19-Booster sind sicher und bewirken starke Immunantworten bei Menschen, die zuvor zwei Teilimpfungen mit dem Vakzin von Astrazeneca oder von Pfizer/Biontech erhalten haben», heisst es im Bericht zur Studie.

Astrazeneca
Der Corona-Impfstoff von Astrazeneca. - AFP/Archiv

Alasdair Munro von der Universitätsklinik von Southampton und seine Co-Autoren nahmen im vergangenen Juni 2878 Personen in die Cov-Boost-Untersuchung auf. Sie waren entweder im mittleren Alter von 51 oder 53 Jahren oder im mittleren Alter von 76 oder 78 Jahren. Sie waren mit dem Impfstoff von Astrazeneca respektive Pfizer/Biontech durchgeimpft worden.

Die dritte Impfung erhielten die Probanden mit Astrazeneca, oder Pfizer/Biontech, dem Novavax-Impfstoff (in der EU vor der Zulassung), dem Vektor-Impfstoff von Janssen, dem mRNA-Impfstoff von Moderna, dem noch in Entwicklung stehenden Valneva-Impfstoff mit inaktivierten Covid-19-Erregern oder mit dem mittlerweile nicht mehr weiter entwickelten mRNA-Impfstoff von Curevac.

Grippeimpfstoff
Die Tübinger Biotechfirma Curevac testet einen potenziellen Grippeimpfstoff. - keystone

«Die Daten zu den Nebeneffekten bei allen sieben Vakzinen zeigen Sicherheit mit akzeptablen Entzündungsreaktionen an der Einstichstelle, Muskelschmerzen und Müdigkeit», sagte Saul Faust von der Universitätsklinik in Southampton.

Die dritte Dosis war den Teilnehmern an der Studie zehn bis zwölf Wochen nach der ersten Durchimpfung verabreicht worden. In allen Gruppen der Untersuchten wurde ein Anstieg der Antikörper gegen das Sars-CoV-2-Spike-Protein registriert. Der Anstieg war aber im Vergleich zu der Kontrollgruppe ohne weitere Impfung nach Astrazeneca (Erhöhung um das 1,8- bis 32,3-Fache) respektive nach Pfizer/Biontech-Durchimpfung (Erhöhung um das 1,3- bis 11,5-Fache) je nach verwendetem Impfstoff für den dritten Stich unterschiedlich.

Keine Grenzwerte bei Antikörper-Konzentration

Die Wissenschaftler weisen allerdings darauf hin, dass es derzeit keinen scharfen Grenzwert bei der Konzentration von Antikörpern im Blut nach Covid-19-Impfung gibt, ab dem von einem sicheren Schutz auszugehen ist.

Noch problematischer ist das bei der sogenannten zellulären Immunantwort mit durch die Impfung entstehenden, auf Sars-CoV-2 «spezialisierten» Immunzellen, welche genauso zum Schutz beitragen.

Jedenfalls kann offenbar bei den Drittimpfungen sowohl mit dem gleichen oder einem anderen Impfstoff als bei den ersten beiden Teilimpfungen vorgegangen werden.

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