In den letzten Jahrzehnten wird die Anzahl und Vielfalt von Insekten immer geringer. Eine Fachzeitschrift stellt das Thema in den Mittelpunkt.
Insektensterben
Insekten sind bedeutend für viele Ökosysteme. - pixabay
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Das Wichtigste in Kürze

  • Sowohl die Anzahl als auch die Biomasse von Insekten nimmt rasant ab.
  • Gründe dafür sind unter anderem Klimawandel und intensive Landwirtschaft.
  • Doch es gibt auch Lösungsansätze.

Weltweit gibt es immer weniger Insekten. Eine Sonderausgabe der Fachzeitschrift «Biology Letters» zeigt: Sowohl die Anzahl an Individuen als auch die Biomasse der Insekten und die Anzahl verschiedener Arten nehmen ab. Zudem werden die Insektengemeinschaften immer einheitlicher.

Landschaften verändern sich, Insekten nicht

«So wie sich Landschaften zum Beispiel im Landwirtschaftsland ähnlicher werden, gleichen sich auch die Insektengemeinschaften an», erklärte Martin Gossner. Er ist Mitherausgeber der Sonderausgabe und arbeitet bei der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL). In einer Mitteilung der Forschungsanstalt meldete er sich zu Wort.

«Allerweltsarten» wie gewisse Heuschrecken können im Notfall auf andere Lebensräume ausweichen können. Doch die Überlebenschancen für stark spezialisierte Arten stehen deutlich schlechter.

Hauptgründe: Klimawandel, Landnutzung & gebietsfremde Arten

Hauptgründe für das Insektensterben sind laut den gesammelten Studien der Klimawandel, die Ausbreitung gebietsfremder Arten, sowie die intensive Landnutzung. Betroffen sind Insektenarten an Land, aber auch im Wasser. Die Folgen dieses Insektensterbens seien zahlreich und meistens negativ für die verbliebenen Ökosysteme. Zu den in der Sonderausgabe erwähnten Beispielen gehört eine Abnahme von gewissen Pflanzenarten wegen dem Artenschwund bei Hummeln.

insekten klimawandel
Unerlässlich für die meisten Ökosysteme: Insekten, wie hier ein Maikäfer. (Archivbild) - keystone

Die Wechselwirkungen zwischen verschiedenen Arten und verschiedenen Veränderungen sind dabei sehr komplex. Teilweise seien diese im Detail noch nicht verstanden und lokal sehr unterschiedlich. Trotzdem stellt Gossner klar: «Wir wissen genug über die Situation der Insekten, um zu handeln.»

Lösungen für das Problem

Konkret empfehlen die Forschenden, mehr Vielfalt in die Lebensräume zu bringen. Zum Beispiel mit mehr Totholz im Wald und mehr Hecken in landwirtschaftlichen Gebieten.

Zudem müssen Lebensräume besser vernetzt werden, so die Autorinnen und Autoren. So dass Arten von einem Lebensraum in einen anderen wandern können. Zum Beispiel aus Gebieten, die durch die Klimaerwärmung unwirtlich geworden sind, in höhere oder nördlichere, kühlere Regionen. Auch die Ausbreitung invasiver Arten muss stärker beachtet werden.

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