Zwei italienische Terrorverdächtige stellen sich in Frankreich
Nach der überraschenden Kehrtwende von Frankreichs Staatschef Macron haben sich in Paris zwei mutmassliche italienische Terroristen gestellt.

Das Wichtigste in Kürze
- Macron hat überraschend die Festnahme von italienischen Ex-Terroristen ermöglicht.
- Nun haben sich zwei italienische Terrorverdächtige der französischen Justiz gestellt.
- Ein weiterer Mann wird noch gesucht.
Zwei Männer haben sich der französischen Justiz gestellt. Dies einen Tag nach der spektakulären Kehrtwende von Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron bei der Auslieferung italienischer Terrorverdächtiger. Ein weiterer Mann werde noch gesucht, berichtete die französische Nachrichtenagentur AFP unter Berufung auf Justizquellen.
Macron ermöglichte Festnahme
Französische Ermittler hatten am Mittwoch bereits sieben Verdächtige festgenommen. Zuvor hatte Macron überraschend die Festnahme von Ex-Mitgliedern der italienischen Terrororganisation Rote Brigaden ermöglicht. Der Élyséepalast bestätigte, dass nach intensiven Verhandlungen mit Italien die Namen von zehn Verdächtigen an die Staatsanwaltschaft weitergeleitet wurden.
Über das Thema Auslieferung gab es jahrzehntelang Streit zwischen Rom und Paris. Die linksextremistischen Roten Brigaden hatten in Italien in den 1970er und 1980er Jahren zahlreiche Mordanschläge verübt. Viele Mitglieder suchten im Nachbarland Frankreich Zuflucht.
Italien prüft Auslieferungen «Fall für Fall»
Italienische Medien berichteten am Donnerstag, es dürfte viele Monate oder sogar Jahre dauern, bis die Auslieferungsverfahren abgeschlossen werden könnten. Es werde nun «Fall für Fall» rechtlich geprüft, ob die Voraussetzungen für die von Rom beantragten Auslieferungen gegeben seien. Das sagte die Justizministerin Marta Cartabia der Zeitung «La Repubblica».