In der EU wurden 2021 648'000 Asylgesuche gestellt. Das sind deutlich mehr als im Jahr zuvor – die Zahl ist um einen Drittel gestiegen.
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EU-Fahnen in Brüssel. - AFP/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Asylanträge in der Europäischen Union haben 2021 deutlich zugenommen.
  • Rund 648'000 Gesuche sind in den Staaten eingegangen.
  • Syrien und Afghanistan sind die häufigsten Herkunftsländer.

Angesichts von Kriegen und Konflikten hat die EU-Asylbehörde EUAA im vergangenen Jahr einen deutlichen Anstieg an Asylanträgen in der Europäischen Union verzeichnet. In den Mitgliedstaaten seien rund 648'000 Gesuche eingegangen, teilte die in Malta ansässige Behörde am Dienstag mit.

Damit liege die Zahl um ein Drittel höher als ein Jahr zuvor. Die grössten Gruppen an Antragsstellern bildeten Menschen aus dem Kriegsland Syrien (117'000) und aus Afghanistan (102'000), wo das Chaos nach dem Abzug internationaler Truppen und die Machtübernahme der Taliban im August eine Flüchtlingswelle auslösten.

Rund 23'600 Anträge und damit zwei Drittel mehr als noch 2020 stammten laut EUAA von unbegleiteten Minderjährigen. 70 Prozent der Gesuche entfielen auf Männer und die Hälfte aller Bewerber war im Alter zwischen 18 und 35 Jahren.

Deutschland bekommt die meisten Anträge

Die Behörden in den Mitgliedsstaaten fällten der EU-Agentur zufolge rund 535'000 Entscheidungen in erster Instanz, etwa jeder dritte Antrag wurde angenommen. 118'000 Menschen erhielten den Flüchtlingsstatus und 64'000 Schutz mit Unterstützung. Deutschland erhielt 2021 mit 191'000 die meisten Asyl-Anträge. Dahinter folgen Frankreich, Spanien und Italien.

Im laufenden Jahr wirkt sich in Europa die Flüchtlingsbewegung aus der Ukraine, die am 24. Februar von Russland angegriffen wurde, deutlich aus. Jüngsten Zahlen der EUAA zufolge sprachen die EU-Behörden bislang mehr als 3,4 Millionen Ukraine-Geflüchteten vorübergehenden Schutz zu. Der Status gewährt den Menschen für ein Jahr eine Aufenthaltserlaubnis, mit der sie Zugang zum Arbeitsmarkt und zu Bildung in den EU-Ländern erhalten, ohne dafür ein länger dauerndes Verfahren anstreben zu müssen.

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