WWF: Zahl bedrohter Tierarten auf Rekordniveau
Der WWF hat in einer Jahresbilanz den europäischen Feldhamster zum Verlierer des Jahres erklärt. Sollte sich nichts ändern, würde er bald aussterben.

Das Wichtigste in Kürze
- Naturschützer zählen den Feldhamster zum den Verlierern des Jahres.
- Besonders australische Arten mussten wegen der Waldbrände leiden.
Die Zahl der bedrohten Arten liegt einem Bericht zufolge auf Rekordniveau. Naturschützer zählen Feldhamster und Tintenfische zu den Verlierern des Jahres.
Die Bestände an Vögeln, Säugetieren, Amphibien, Reptilien und Fischen seien zwischen 1970 und 2016 im Schnitt um 68 Prozent zurückgegangen. Dies teilte die Naturschutzorganisation WWF am Montag in ihrer Jahresbilanz mit. Knapp 30 Prozent aller Tier- und Pflanzenarten stünden auf der Roten Liste.
«Die Klimakrise, Zerstörung von Lebensraum, Überfischung der Meere und Wilderei: Der Mensch verursacht gerade das grösste Artensterben seit dem Ende der Dinosaurier-Zeit», erklärte WWF-Vorstand Eberhard Brandes.
Australische Arten besonders betroffen
Mit Blick auf die Corona-Pandemie warnte er: «Ist die Erde krank, werden es auch die Menschen.» Umweltzerstörung mache es wahrscheinlicher, dass Krankheiten von Wildtieren auf den Menschen überspringen.

Der WWF machte einige Tierarten als Gewinner und Verlierer des Jahres 2020 aus. Zu den Gewinnern zählen demnach Spitzmaulnashorn, Wisent, Seegurke, Elch und Kegelrobbe. Die Bestände dieser Arten hätten sich entweder etwas erholt oder würden nun besser geschützt.
Zu den Verlierern zählt die Naturschutzorganisation Feldhamster, Lemuren, Störe, Tintenfische und Makohaie. Auch besonders betroffen waren allgemein australische Tiere, die von den Buschbränden in diesem Jahr bedroht wurden.
Folgen der Landwirtschaft
All diese Arten seien aus unterschiedlichen Gründen gefährdet, hiess es. Wenn sich nichts ändere, werde der Europäische Feldhamster die kommenden 30 Jahre als Art nicht überleben.

«Sein Überlebenskampf steht stellvertretend für den tausender heimischer Tiere und Pflanzen. Sie leiden unter den Folgen der intensiven Landwirtschaft», erklärte der WWF.