Wochenlang kein Hautkontakt zum Neugeborenen

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Spanien,

Zehn Tage musste musste die Corona-infizierte Spanierin Vanesa Muro warten, bis sie ihren neugeborenen Sohn mit nach Hause nehmen durfte.

Vanesa Muro mit Sohn Oliver
Vanesa Muro mit Sohn Oliver - COURTESY OF THE CARRILLO MURO FAMILY/AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • 34-jährige Corona-Infizierte in Spanien nach Geburt von ihrem Sohn getrennt.

Nun zählt sie die Tage, bis sie den Kleinen endlich das erste Mal ohne Handschuhe berühren darf. Direkter Hautkontakt war bislang nicht erlaubt, weil sich die 34-Jährige mit dem Coronavirus infiziert hatte. Ihren Sohn nicht berühren zu können sei «sehr hart», sagte Muro im Gespräch mit AFPTV. «Wenn er meinen Daumen nimmt, berührt er Plastik und nicht mich, der Arme.»

Muro hatte eigentlich am 16. März einen Termin für einen Kaiserschnitt in einer Klinik in Madrid. Doch als sich ihre inzwischen verstorbene Grossmutter mit dem Coronavirus ansteckte, musste alles plötzlich sehr schnell gehen. Mit ihrem Mann Oscar fuhr sie sofort ins Krankenhaus, wo sie ebenfalls positiv auf das Virus getestet wurde. Die Kaiserschnitt-OP wurde vorgezogen, und am 13. März kam ihr Sohn Oliver zur Welt.

Vanesa Muro erinnert sich an ein «Wechselbad der Gefühle» im Kreisssaal - umgeben von Ärzten und Hebammen in Schutzanzügen und getrennt von ihrem Mann, der sie nicht begleiten durfte. Sie habe Angst gehabt, ihr Neugeborenes anzustecken, erzählt die 34-Jährige. Der kleine Oliver wurde schliesslich gesund geboren. Der Junge wurde sofort isoliert, zwei Corona-Tests verliefen negativ.

Die junge Mutter verbrachte 48 Stunden in Quarantäne und konnte das Krankenhaus dann verlassen - allerdings ohne ihr Baby. Erst zehn Tage nach der Geburt konnten die Eltern ihren Sohn mit nach Hause nehmen. «Das war unglaublich, als ob er an diesem Tag nochmal geboren worden wäre», berichtet Vater Oscar über den emotionalen Moment.

Bis heute müssen die Eltern aber Schutzhandschuhe und Atemmasken tragen, wenn sie Kontakt zu dem Säugling haben. Zwar haben sie die 14-tägige Quarantäne bereits hinter sich gebracht. Doch weil sie keinen zweiten Test machen können, wollen sie die Schutzmassnahmen vorsichtshalber weitere zwei Wochen einhalten.

Sie könne es kaum erwarten, ihren Sohn endlich ohne Handschuhe zu berühren und ihn zu küssen, sagte Vanesa Muro. «Es ist hart, doch bald ist es vorbei.» Ihr Sohn werde bald auch endlich seine Grosseltern, Onkel und Tanten kennenlernen. «Und dann wird das alles nur ein Albtraum gewesen sein, aus dem wir erwacht sind.»

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