Jedes Jahr sterben unzählige Tiere durch den Einsatz von Mähdreschern. Drohnen mit Wärmebildkameras sollen dies etwa in Sachsen-Anhalt verhindern.
Stephan Wesche vom Verein «Wildtierretter Sachsen-Anhalt» legt ein Rehkitz in eine Box, das zuvor von einer Drohne mit Wärmebildkamera aufgespürt wurde.
Stephan Wesche vom Verein «Wildtierretter Sachsen-Anhalt» legt ein Rehkitz in eine Box, das zuvor von einer Drohne mit Wärmebildkamera aufgespürt wurde. - Klaus-Dietmar Gabbert/dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Wildtierretter in Sachsen-Anhalt wollen auch in diesem Jahr Rehkitze vor den Gefahren der Heumahd schützen.

Mit fünf Drohnen sei der Verein mittlerweile im Land unterwegs, erklärte Wilko Florstedt, Schatzmeister der Wildtierretter.

Die Drohnen seien mit Wärmebildkameras ausgestattet und könnten so im Gras liegende Rehkitze erkennen. Die Retter könnten dann die Tiere ausfindig machen und für die Zeit der Mahd in Boxen anbinden.

Die Kitze werden nach der Geburt durch die Mutter - vermeintlich sicher - im hohen Gras abgelegt. Der fehlende Fluchtinstinkt bedeutet für viele Kitze den Tod beim Mähen von Grünland. Mit der neuen Drohnentechnik mit Wärmebildkameras soll die Suche effektiver gestaltet werden. Die Absuche der Felder mit Jagdhunden oder Sensoren gestaltete sich bisher laut Florstedt als sehr aufwendig.

Schutz für Rehkitze, Hasen und Enten

Doch nicht nur Rehkitze könnten mit dem neuen Verfahren gerettet werden, sagte Florstedt. Auch Junghasen und Wiesenbrüter wie Stockenten könne man so schützen. Im vergangenen Jahr seien auf 1800 Hektar 223 Rehkitze und andere Wildtiere entdeckt und gerettet worden.

Zuständig für den Schutz der Tiere sind laut Florstedt die Landwirte. Diese müssten sicherstellen, dass sie bei der Heuernte den Tieren keine Qualen zufügen. Oft suchten die Landwirte dann den Kontakt zu den Tierschützern. Nur 2,50 Euro pro Hektar sei nach Angaben von Florstedt an die Tierschützer zu zahlen. Das Geld fliesse dann in die Instandhaltung der Geräte. Das Land Sachsen-Anhalt hat die Drohnen zu 100 Prozent gefördert.

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