Wien lässt Schüler und Lehrer bei Corona-Verdacht gurgeln
Die Stadt Wien will Kinder und Lehrer bei Verdacht auf eine Corona-Infektion künftig direkt an den Schulen testen lassen.

Das Wichtigste in Kürze
- In Wien sollen Schüler und Lehrer bei einem Coronaverdacht künftig direkt getestet werden.
- Dafür soll eine Gurgel-Lösung eingesetzt werden.
- Diese wird danach im Schnellverfahren im Labor analysiert.
Kommende Woche sollen 600 000 Testkits mit einer Gurgellösung ausgeliefert werden, wie Gesundheitsstadtrat Peter Hacker am Dienstag ankündigte.
Gurgeln, Labor, Ergebnis
Zusätzlich sollen probeweise mobile Teams bereit stehen. Bei Verdacht auf eine Infektion sollen Kinder oder Lehrer noch in der Schule gurgeln. Die Proben sollen anschliessend sofort ins Labor.

«Eine Vielzahl der Verdachtsfälle an den Schulen stellt sich als falscher Alarm heraus», sagte Österreichs Bildungsminister Heinz Fassmann. Das Projekt ist eine Zusammenarbeit des Bildungsministeriums mit der Stadt. Ob es auf andere Regionen ausgeweitet wird, liegt in der Zuständigkeit die jeweiligen Bundesländer.
Gurgelverfahren kommt aus Österreich
Zur schnellen Auswertung der Tests sollen die Kapazitäten der Wiener Forschungslabore genutzt werden, die das Gurgelverfahren mitentwickelt haben. Dabei muss eine Minute lang mit einer speziellen Salzlösung gegurgelt werden, damit wie bei einem Abstrich Partikel aus dem Rachen hängen bleiben. Die Probe wird anschliessend auf Virenerbgut analysiert.
Die Infektionszahlen in Österreich sind zuletzt deutlich angestiegen. In Österreich gelten derzeit rund 8200 Menschen als mit dem Erreger Sars-CoV-2 infiziert - mehr als die Hälfte davon in Wien.