Mehr als 20 Staaten wollen das neue Malaria-Vakzin RTS'S einsetzen. Die WHO rechnet mit millionenfachen Impfungen, die Kampagne startet kommendes Jahr.
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Eine Impfung gegen Malaria. (Symbolbild) - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Im kommenden Jahr soll eine breitere Impfkampagne gegen Malaria starten, so die WHO.
  • Das neue Vakzin RTS'S werde wohl in mehr als 20 Staaten eingesetzt.
  • Mehr als 619'000 Menschen starben 2021 an der Fieberkrankheit.

Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO werden gegen Ende des kommenden Jahres breitere Impfkampagnen mit dem neuen Malaria-Vakzin RTS'S starten. Millionen von Kindern in besonders betroffenen Ländern sollen so vor der Fieberkrankheit geschützt werden, hiess es im jährlichen Malaria-Bericht, den die Uno-Organisation am Donnerstag in Genf veröffentlichte.

Laut Abdisalan Noor vom Malaria-Programm der WHO wollen mehr als 20 Staaten RTS'S einsetzen. Einige davon würden das Präparat im kommenden Jahr mit Hilfe der internationalen Impfallianz Gavi erhalten, sagte er.

Seit dem Beginn der Piloteinführungen im Jahr 2019 wurden laut WHO in Ghana, Kenia und Malawi mehr als 1,2 Millionen Kinder mit dem neuen Malaria-Vakzin geimpft.

Besorgniserregende Entwicklungen

Die WHO schätzt, dass 2021 weltweit etwa 619'000 Menschen an Malaria starben, etwas weniger als die rund 625'000 im Jahr davor. Die Krankheitsfälle stiegen zwar auf 247 Millionen an, doch die Zuwachsrate habe sich verlangsamt, hiess es. Rund 95 Prozent der Erkrankungen und Todesfälle wurden in Afrika registriert.

Diesen positiven Trends stehen laut WHO mehrere besorgniserregende Entwicklungen gegenüber: Der durch Mücken übertragene Malaria-Erreger werde zunehmend resistent gegen Medikamente. Ausserdem breite sich eine Stechmücken-Art aus, gegen die viele Insektizide nicht mehr wirken.

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Malariamücken in einem Labor. - dpa

Die WHO berichtete auch, dass sich die Blutsauger teilweise an Mücken-Bettnetze angepasst haben, indem sie schon vor der Nachtzeit stechen und indem sie Vieh statt Menschen angreifen. Ein weiteres Problem sieht die Uno-Organisation darin, dass schadhafte Netze oft weiter verwendet werden und kein Ersatz bereitgestellt wird.

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