Sprachschule und Co. leiden in Grossbritannien unter der Corona-Pandemie und dem Brexit. Es droht ihnen mittlerweile das Aus.
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Sprachschule und Co. haben es in Grossbritannien schwer. Foto: Axel Heimken - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • Britische Sprachschulen leiden wegen des Brexits und der Corona-Pandemie.
  • Der Verband Tourism Alliance sieht bei 40'000 Jobs Unsicherheiten.

Durch den Brexit und die Covid-Pandemie sind etliche britische Sprachschulen in Existenznot geraten. Der Verband Tourism Alliance rechnet für dieses Jahr mit einem herben Umsatzeinbruch, der 40'000 Jobs gefährde. Dies berichtete der «Observer» am Ostersonntag.

Vor dem Brexit waren jährlich über 1,5 Millionen Kinder und Jugendliche über organisierte Schultrips oder individuelle Sprachreisen nach Grossbritannien gekommen. Sie machten etwa elf Prozent der jährlichen Tourismuseinnahmen aus. Mittlerweile entscheiden sich viele Interessierte eher für Irland und Malta.

Besuch der Sprachschule durch Brexit erschwert

In Grossbritannien gelten mittlerweile zwar keine Corona-Einreiseregeln mehr, die lange hohe Hürden darstellten. Allerdings müssen nach dem Brexit nun alle EU-Bürger einen Reisepass vorweisen, Einreisende von ausserhalb der EU sogar ein entsprechendes Visum. Dies habe einen «zerstörerischen Einfluss auf eine grosse Zahl kleinerer Unternehmen», sagte Kurt Janson, Chef der Tourism Alliance, der Zeitung.

«Der Kollaps des Schulreisemarktes ist unnötig, denn Schulkinder stellen kein Sicherheitsrisiko dar», sagte Janson weiter. Sie würden nicht anfangen, schwarzzuarbeiten, und ihre Eltern seien darauf bedacht, dass sie wieder nach Hause kämen. Die britische Regierung müsse daher gemeinsam mit der Branche «pragmatische Lösungen» finden.

Der Verband English UK, in dem viele Sprachschulen organisiert sind, gibt an: 15 Prozent der eigenen Mitglieder hätten dauerhaft ihren Betrieb geschlossen. «Dann gibt es noch weitere 15 Prozent, die sich nicht sicher sind, ob sie das Jahr überleben.» Dies sagte Verbandsdirektor Huan Japes. «Wir könnten also 30 Prozent verlieren.»

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