Weltraumschrott wird zur wachsenden Gefahr
Heutzutage werde der Weltraumschrott zu einer wachsenden Gefahr. Das sagte Esa-Generaldirektor Josef Aschbacher am Dienstag in einer Online-Konferenz.

Das Wichtigste in Kürze
- Gemäss der Esa befinden sich knapp 129 Millionen Trümmerobjekte im All.
- Die Esa warnt vor der zunehmenden Gefahr durch Weltraumschrott.
- Die Gefahr einer Kollision zwischen Satelliten und dem Schrott werde immer grösser.
Die Europäische Weltraumorganisation Esa warnt vor der zunehmenden Gefahr durch Weltraumschrott im All. «Schrott wird sicherlich zu einem grossen Problem. Heute viel mehr als noch vor ein paar Jahren, als man nur wenige Flugmanöver machen musste, um Schrott auszuweichen.» Das sagte Esa-Generaldirektor Josef Aschbacher anlässlich des Beginns der Europäischen Weltraumschrott-Konferenz am Dienstag in einer Online-Pressekonferenz.
Es komme immer öfter vor, dass man mit Satelliten Manöver fliegen müsse, um eine Kollision mit dem Schrott zu verhindern. Man dürfe nicht vergessen, dass viele Dienste auf der Erde von Satelliten abhängig sind.

Sei es von der Kommunikation über die Wettervorhersage bis zur Navigation. «Das sind alles Infrastrukturen, an die wir gewöhnt sind. Wir verlassen uns auf sie», so Aschbacher.
129 Millionen Trümmerobjekte im All
Die Esa schätzt, dass knapp 129 Millionen Trümmerobjekte im All herumfliegen. Die meisten von ihnen sind zwischen einem Millimeter und einem Zentimeter gross. Bei dem Schrott kann es sich um kaputte Satelliten oder abgesplitterte Bruchstücke von Raumfahrzeugen handeln.
Als Weltraumschrott gelten von Menschen produzierte Objekte im All, die keine Funktion erfüllen. Aschbacher will sich bei den Esa-Mitgliedsstaaten für mehr Investitionen stark machen, um die Sicherheit im All zu gewährleisten.
Es brauche strengere Regeln
«Wir stehen vor völlig neuen Herausforderungen, denn heute werden selbst innerhalb eines Monats Hunderte von Satelliten gestartet. Und das ist viel mehr, als wir früher in einem ganzen Jahr gestartet haben.» Das sagte Thomas Schildknecht vom Astronomischen Institut der Universität Bernn. Die Situation sei zwar nicht hoffnungslos, man brauche aber strengere Regeln und internationale Mechanismen, welche die Durchsetzung dieser Regeln sicherstellten.

Das Ziel sei es, den künftigen Generationen im Weltraum noch Platz zu lassen, sagte Rolf Densing, Esa-Direktor für Missionsbetrieb. Internationale Richtlinien besagten, dass erdnahe Satelliten spätestens 25 Jahre nach Beendigung ihrer Mission aus dem Weltraum entfernt werden müssten. Vielleicht müsse die internationale Gemeinschaft diese 25 Jahre noch einmal überdenken, so Densing.