Mehr als eine Woche nach den Überschwemmungen und Erdrutschen in Italien wurde ein weiteres Todesopfer gefunden. Damit steigt die Zahl auf 15.
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Ein Mann fährt auf einem Fahrrad eine überflutete Strasse in Barbiano di Cotignola entlang. - sda - Keystone/AP/Luca Bruno
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Das Wichtigste in Kürze

  • Vor mehr als einer Woche sorgten starke Regenfälle in Italien für Überschwemmungen.
  • Nun ist ein weiteres Todesopfer gefunden worden.
  • Damit steigt die Zahl auf 15.

Mehr als eine Woche nach den Überschwemmungen und Erdrutschen in Norditalien ist ein weiteres Todesopfer gefunden worden.

Spezialtaucher der Carabinieri fanden am Dienstagabend den Leichnam eines Mannes in der Ortschaft Lugo nahe Ravenna, wie italienische Medien übereinstimmend berichteten. Damit beläuft sich die offizielle Zahl der Toten auf 15.

Der Mann war in der vorigen Woche als vermisst gemeldet worden. Jene Gegend in der Region Emilia-Romagna gehört zu den am schwersten vom Hochwasser betroffenen Gebieten – noch immer sind ganze Landstriche überschwemmt. Die Regierung rief für diesen Mittwoch Staatstrauer aus. Die Fahnen an öffentlichen Gebäuden wehten auf halbmast.

Überschwemmung
Die Überschwemmungen in Italien richteten grosse Schäden an. - keystone

Regionalpräsident Stefano Bonaccini sagte in einem Fernsehinterview, dass 20'000 Menschen weiterhin nicht in ihre Häuser zurückkehren könnten. Wegen schwerer Regenfälle waren in der vergangenen Woche mehr als 20 Flüsse in der Emilia-Romagna über die Ufer getreten und hatten etliche Städte und Landstriche überschwemmt.

Zwei Milliarden Euro Soforthilfe beschlossen

Darüber hinaus kam es in den bergigen und hügeligen Gegenden zu Hunderten Erdrutschen. Die Regierung beschloss am Dienstag ein Massnahmenpaket im Umfang von zunächst mehr als zwei Milliarden Euro zur Soforthilfe.

Die Einsatzkräfte versuchen vor allem, das Hochwasser abzupumpen. Aus allen Teilen Italiens und auch dem Ausland wurden Hochleistungspumpen in die Überschwemmungsgebiete gebracht. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron etwa sagte am Dienstagabend, dass 40 Zivilschutz-Spezialisten mit Pumpen nach Italien geschickt worden seien.

Die Feuerwehr im Einsatz im italienischen Hochwassergebiet.
Die Feuerwehr im Einsatz im italienischen Hochwassergebiet. - Gianluca Ricci/LPS via ZUMA Press Wire/dpa

Das schnelle Abpumpen des Wassers ist unter anderem wichtig, um Krankheiten und Infektionen zu vermeiden. Raffaella Angelini von der Gesundheitsbehörde der Romagna forderte im Sender RaiNews24 die Helfer und Leute vor Ort auf, den Schlamm und Matsch nach den Arbeiten so gründlich wie möglich abzuwaschen.

Es seien zwar noch keine Krankheitsausbrüche verzeichnet worden, ergänzte Angelini. Infektionen wie etwa Hepatitis A aber drohten in überschwemmten Gegenden. Sie warb dafür, dass Helfer ihren Impfstatus gegen Tetanus überprüfen und gegebenenfalls die Impfung auffrischen.

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