Weitere Festnahmewelle in der Türkei
Zwei Monate nach der Festnahme des abgesetzten Istanbuler Bürgermeisters Ekrem Imamoglu, gehen türkische Behörden erneut gegen die Verwaltung vor.

Zwei Monate nach der Festnahme des mittlerweile abgesetzten Istanbuler Bürgermeisters Ekrem Imamoglu sind türkische Behörden erneut gegen die Verwaltung der Metropole vorgegangen.
45 Menschen seien unter dem Verdacht der Korruption festgenommen worden, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu. Sie sollen dem Umfeld von Imamoglu, dem aussichtsreichsten Konkurrenten von Präsident Recep Tayyip Erdogan bei einer kommenden Präsidentschaftswahl, angehören.
Unter den Festgenommenen befinden sich Anadolu zufolge der Chef von Imamoglus Sicherheitsabteilung und hochrangige Beamte der Bereiche Infrastruktur und Lokalverwaltung. Erst am Dienstag waren mehr als 20 Stadtbedienstete festgenommen worden.
Weitere Vorwürfe gegen das Team von Imamoglu
Die Staatsanwaltschaft beschuldigt Imamoglu und Andere, eine kriminelle Organisation zu führen, sowie der Bestechung, des Betrugs und der Manipulation bei Ausschreibungen.
Imamoglu war im März im Zusammenhang mit Korruptions- und Terrorvorwürfen verhaftet und abgesetzt worden. Das Vorgehen gegen ihn wird weithin als politisch motiviert interpretiert und hatte landesweiten sowie internationalen Protest ausgelöst.
Eine kürzliche Umfrage ergab, dass eine Mehrheit der Menschen in der Türkei die Inhaftierung des CHP-Politikers als rechtswidrig einschätzt.