Nutella

Wegen Ernteausfällen droht Nutella-Engpass

Etienne Sticher
Etienne Sticher

Italien,

In der Türkei und in Italien kommt es zu Ausfällen in der Haselnuss-Ernte. Betroffen davon ist auch Ferrero, unklar sind die Folgen für Nutella.

Nutella haselnuss
Kommt es wegen Ernteausfällen zu einem Nutella-Engpass? - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Wegen Frost und Schädlingen fallen die Haselnuss-Ernten schlecht aus.
  • Spekulanten kaufen die Nuss in grossen Mengen und treiben den Preis nach oben.
  • Ferrero ist als grösster Käufer betroffen, unklar sind die Folgen für Nutella.

Für viele Menschen gehört Nutella zu jedem Frühstück dazu. Der Schokoladen-Haselnuss-Aufstrich aber könnte möglicherweise bald knapp werden. Denn die Haselnussernten fallen dieses Jahr schlecht aus.

Wie die «Financial Times» berichtet, ist die Türkei stark betroffen. Das Land produziert jährlich rund 600'000 bis 700'000 Tonnen Haselnüsse – rund zwei Drittel des weltweiten Bedarfs.

Doch in der Türkei war es im Frühling zu kalt, der Frost setzte den Haselsträuchern zu. Zudem beschädigten Schädlinge viele Pflanzen. Es wird davon ausgegangen, dass die türkischen Produzenten bloss 300'000 bis 500'000 Tonnen Haselnüsse produzieren können.

Auch in Italien, dem zweitwichtigsten Produzenten, ist die Liefermenge wegen Dürren, Regen und Schädlingen auf 70'000 Tonnen eingebrochen. Noch vor zwei Jahren waren es über 100'000 Tonnen. Wegen der Unsicherheit produzieren auch immer weniger Bauern Haselnüsse. Mittlerweile sind es noch 26'000 Betriebe – 22 Prozent weniger als vor zehn Jahren.

Die Ernteausfälle haben Spekulanten auf den Plan gerufen: In der Türkei kaufen Zwischenhändler Unmengen an Haselnüssen ein, in der Hoffnung, sie später mit einem grossen Gewinn weiterzuverkaufen. Die Folge ist eine Verdopplung des Preises seit dem Sommer auf 18'000 Dollar pro Tonne.

Ferrero kauft vorerst keine türkischen Haselnüsse mehr

Besonders betroffen davon ist Ferrero, der italienische Süsswarenhersteller, der unter anderem Nutella produziert. Er kauft einen Viertel der weltweiten Haselnussproduktion. Wegen der Spekulationen in der Türkei hat der Konzern beschlossen, vorerst keine Haselnüsse aus dem Land zu kaufen.

Stattdessen will Ferrero an seinen Reserven zehren und aus anderen Ländern einkaufen. In den letzten Jahren hat das Unternehmen bereits diversifiziert: Kanada und die USA haben ihre Produktionen stark ausgebaut, auch Chile hat viele Plantagen angelegt.

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Ob diese Länder aber die Haselnüsse des grössten Produzenten ersetzen können, ist unklar. Unklar ist auch, ob Nutella wegen des weltweiten Haselnuss-Engpasses teurer werden wird.

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Kommentare

User #2203 (nicht angemeldet)

Nutella hat ohnehin zuviel Fett und Zucker, es macht alle nur krank - der Diabetes ruft schon...

User #3382 (nicht angemeldet)

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