Der vor mehr als sechs Wochen vor der Küste Gibraltars festgesetzte iranische Öltanker hat seine Fahrt offenbar wieder aufgenommen.
Der Tanker «Grace 1» heisst jetzt «Adrian Darya»
Der Tanker «Grace 1» heisst jetzt «Adrian Darya» - AFP
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Das Wichtigste in Kürze

  • «Grace 1» inzwischen in «Adrian Darya» umbenannt.

Laut der Internetseite Marine Traffic setzte sich der Supertanker am Sonntagabend in Bewegung. Die Behörden Gibraltars bestätigten dies zunächst nicht. Zuvor hatte Gibraltar die Forderung der USA zurückgewiesen, den Tanker dauerhaft zu beschlagnahmen.

Die Behörden des britischen Überseegebiets an der Südspitze Spaniens hatten die «Grace 1» am 4. Juli mit Unterstützung britischer Spezialeinheiten aufgebracht. Nach britischen Angaben sollte der Tanker iranisches Erdöl an Syrien liefern, was gegen EU-Sanktionen verstösst. Der Fall hatte die diplomatischen Spannungen zwischen dem Iran und westlichen Staaten weiter verschärft.

Am Donnerstag gab das Oberste Gericht Gibraltars den inzwischen in «Adrian Darya» umbenannten Tanker wieder frei. Teheran hatte Gibraltar zuvor schriftlich versichert, dass die Fracht nicht nach Syrien gebracht werde.

Die US-Regierung verlangte am Freitag jedoch eine dauerhafte Beschlagnahmung der Tankers. Das US-Justizministerium beharrte darauf, dass der Tanker an «illegalen» Lieferungen an Syrien beteiligt sei. Nach Angaben des US-Justizministeriums werden die Lieferungen von den iranischen Revolutionsgarden organisiert, die in den USA als «Terrororganisation» eingestuft werden.

Gibraltar wies die US-Forderung am Sonntag aber zurück. Die US-Sanktionen gegen den Iran seien in der EU nicht anwendbar, teilten die Behörden mit.

Am Abend setzte sich der Tanker, der inzwischen in «Adrian Darya» umbenannt wurde und nach Angaben der iranischen Behörden nun unter iranischer Flagge fährt, mit einer neuen Besatzung wieder in Bewegung und fuhr laut der Website Marine Traffic zunächst Richtung Süden. Am frühen Montagmorgen hatte er seinen Kurs geändert und fuhr nun nach Osten. Die Website Marine Traffic gab die Stadt Kalamata in Griechenland als Zielort an.

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