Polen fordert Reparationszahlungen für Kriegsschäden aus dem 2. Weltkrieg. Plakate werben kurz vor dem Besuch der neuen Aussenministerin Baerbock dafür.
Mit diesen Plakaten will ein Künstler den polnischen Forderungen nach Reparationszahlungen für den Zweiten Weltkrieg Nachdruck verleihen. Foto: Doris Heimann/dpa - ACHTUNG: Nur zur redaktionellen Verwendung im Zusammenhang mit einer Berichterstattung über die Reparationsforderungen Polens an Deutschland.
Mit diesen Plakaten will ein Künstler den polnischen Forderungen nach Reparationszahlungen für den Zweiten Weltkrieg Nachdruck verleihen. Foto: Doris Heimann/dpa - ACHTUNG: Nur zur redaktionellen Verwendung im Zusammenhang mit einer Berichterstattung über die Reparationsforderungen Polens an Deutschland. - sda - Keystone/dpa/Doris Heimann
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die neue deutsche Aussenministerin Annalena Baerbock wird am Freitag Polen besuchen.
  • Kurz vor ihrem Besuch werben diverse Plakate für Reparationszahlungen.
  • Diese betreffen Schäden, welche im Verlauf des 2. Weltkriegs entstanden sind.

Vor dem Antrittsbesuch der neuen deutschen Aussenministerin Annalena Baerbock (Grüne) in Polen am Freitag verleiht eine drastische Plakataktion in Warschau polnischen Reparationsforderungen für Kriegsschäden Nachdruck.

Die Poster zeigen die Ex-Kanzlerin Angela Merkel und den Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier sowie den deutschen Botschafter in Warschau, Arndt Freytag von Loringhoven, in einer Reihe mit Adolf Hitler und dem NS-Propagandaminister Joseph Goebbels.

Reparationen gefordert

«Sehr geehrter Herr Freytag, können sich die deutschen Verantwortlichen, die so interessiert sind an der Rechtsstaatlichkeit in anderen Ländern, endlich mit Deutschlands skandalöser Rechtlosigkeit auseinandersetzen und Polen Reparationen für die Schäden und Kriegsverbrechen des Zweiten Weltkrieges zahlen?», steht auf Englisch und Polnisch auf den Plakaten.

Aussenministerin Annalena Baerbock wird im Bundestag vereidigt. Ihr Reiseprogramm im Anschluss ist ambitioniert. Foto: Michael Kappeler/dpa
Aussenministerin Annalena Baerbock wird im Bundestag vereidigt. Ihr Reiseprogramm im Anschluss ist ambitioniert. Foto: Michael Kappeler/dpa - dpa-infocom GmbH

Hinter der Aktion steckt der Zeichner Wojciech Korkuc. Er sorgte bereits 2020 mit Plakaten zum Thema Entschädigungen für Aufsehen. «Die zuletzt wiederholte »deutsche moralische Verantwortung« ohne materielle Wiedergutmachung ist nur ein leerer Goebbels-Slogan», sagte Korkuc der Deutschen Presse-Agentur.

Auf den Postern prangt neben den Logos rechtsnationaler Medien auch das Zeichen des polnischen Kulturministeriums. Eine regierungsnahe Stiftung hat das Projekt gefördert.

Zwei-plus-Vier-Vertrag

Polens Regierungschef Mateusz Morawiecki hatte kürzlich die Gründung eines Instituts für Kriegsschäden bekanntgegeben. Es soll die Bemühungen um die Erforschung sämtlicher Kriegsschäden institutionalisieren und sich auch mit der weiteren Verfolgung der Reparationsansprüche befassen.

Für die Bundesregierung ist das Thema rechtlich und politisch abgeschlossen. Sie beruft sich vor allem auf den Zwei-plus-Vier-Vertrag über die aussenpolitischen Folgen der deutschen Einheit von 1990.

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