Kürzlich wurde in Spanien eine verwahrloste Jugendliche gefunden. Es stellt sich heraus: Das Mädchen stammt aus der Schweiz und wurde entführt.
Polizei Spanien
Spanische Polizeifahrzeuge stehen auf einem Parkplatz. - AFP

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein Mädchen aus der Schweiz wurde von ihrem Vater entführt.
  • Die 17-Jährige wurde nun in Spanien entdeckt.
  • Berichten zufolge wuchs die Jugendliche isoliert im Wald auf.
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In Südspanien wurde kürzlich ein entführtes Mädchen aus der Schweiz gefunden. Die 17-Jährige lebte offenbar jahrelang von der Gesellschaft isoliert im Wald. Die Umstände ihrer Auffindung werfen zahlreiche Fragen auf und zeichnen ein beunruhigendes Bild.

Am 18. März stiessen Polizeibeamte in der kleinen Stadt Coín auf das Mädchen und einen verwahrlosten Mann. Die beiden versteckten sich hinter einem kaputten Auto, wie die spanische Zeitung «Diario Sur» berichtet.

Vater entführte Kind nach Spanien

Ihre Kleidung war schmutzig und abgetragen, ihre Haare ungepflegt und das Verhalten nervös. Alles deutete darauf hin, dass die beiden im Auto lebten.

Mädchen Spanien entführt
Das Schweizer Mädchen wuchs spanischen Berichten zufolge im Wald auf – fernab der Gesellschaft und ohne medizinische Versorgung. - X

Die Beamten entschieden sich dazu, beide zur Polizeiwache zu bringen. Bei der Überprüfung ihrer Identität stellte sich heraus: Das Mädchen war Gegenstand einer dringenden Gefährdungsmeldung des SIRENE-Büros – ausgegeben von Schweizer Behörden.

Die Warnmeldung deutete darauf hin, dass das Mädchen entführt worden sein könnte – vom eigenen Vater. Dieser wurde als «Gefahr» für seine Kinder eingestuft und stand unter der Vormundschaft der Behörden. Trotzdem gelang ihm offenbar die Flucht.

Mädchen wuchs im Wald auf

Die spanische Staatsanwaltschaft und der Kinderschutz von Málaga nahmen sofort Kontakt mit ihren Schweizer Kollegen auf. Wie sich herausstellte, ist die Teenagerin zusammen mit ihren Schwestern im Wald aufgewachsen – abgeschnitten von jeglichen gesellschaftlichen Kontakten.

Die Schweizer Behörden betonten zudem die «extreme Verletzlichkeit» des Mädchens. Ihre Eltern sollen beide psychische Probleme haben, wobei sie die Mutter seit Jahren nicht mehr gesehen habe.

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Die Gesundheit des Mädchens bereitete grosse Sorgen, berichtet «Diario Sur» weiter. Denn es sei offensichtlich, dass sie lange Zeit ohne medizinische Versorgung gelebt hat.

Nach ihrer Auffindung wurde die 17-Jährige in einem Jugendzentrum in Málaga untergebracht. Mittlerweile befindet sich die entführte Jugendliche in Obhut der Schweizer Behörden.

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