Auf Mallorca wurde der Vizechef der IHAG Privatbank wegen möglicher Beihilfe zur Steuerhinterziehung verhaftet.
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Vizechef der IHAG Privatbank wurde in Mallorca verhaftet. (Archivbild) - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Banker soll zwischen 2009 und 2011 geholfen haben 65 Millionen Dollar zu hinterziehen.
  • In Madrid wird entschieden ob der Schweizer an seine Kläger in die USA ausgeliefert wird.

Der Vizechef der Zürcher Privatbank IHAG ist laut Medienberichten am Montag im Flughafen von Palma de Mallorca verhaftet worden. Grund ist ein internationaler Haftbefehl gegen den Sechzigjährigen. Die US-Justiz wirft dem Banker vor, über 65 Millionen Dollar von amerikanischen Kunden an den US-Steuerbehörden vorbeigeschleust zu haben.

Der Schweizer, der auf der Insel Ferien machen wollte, wurde mittlerweile wieder auf freien Fuss gesetzt. Er darf aber Spanien nicht verlassen, wie die «Mallorcazeitung» auf ihrer Homepage berichtete.

Die IHAG Bank bestätigte auf Anfrage der Nachrichtenagentur AWP die Berichte verschiedener spanischer Medien.

Die Sachverhalte betreffen den Vizechef persönlich

«Die Nachricht kam für uns völlig überraschend», sagte ein Banksprecher. Das Verfahren betreffe den Bankier persönlich und beziehe sich, soweit bekannt, auf Sachverhalte aus den Jahren zwischen 2009 und 2011. «Nach aktuellem Kenntnisstand kann ausgeschlossen werden, dass die IHAG Privatbank direkt tangiert ist.» Der Mann war im Zeitraum von 2009 bis 2011 als Leiter Handel & Operations bei der IHAG tätig gewesen.

Dagegen konnte das EDA die Verhaftung des Schweizers nicht bestätigen, dem nun eine Auslieferung in die USA droht. Nach Angaben des spanischen Nachrichtenportals «Faro de Vigo» liegt gegen ihn seit September 2020 ein internationaler Haftbefehl vor. Sein Name stand laut den Angaben auf einer Interpol-Liste für flüchtige Personen.

Geholfen 65 Millionen Dollar Steuern zu hinterziehen.

Die US-Behörden werfen dem Bankier vor rund 115 Millionen Dollar an drei nordamerikanische Kunden überwiesen zu haben. Sie konnten dadurch Steuern in Höhe von 65 Millionen Dollar hinterziehen. Er muss nun auf einen Entscheid des Nationalen Gerichtshofs in Madrid warten, der über eine Auslieferung an die USA entscheidet.

Die Angelegenheit hat berufliche Konsequenzen für den Schweizer Kadermann: Die IHAG Privatbank habe entschieden, ihn vorläufig von seinen Funktionen und Aufgaben zu entbinden. «Bis auf Weiteres wird Stefan Becker die Leitung des Private Banking Key Clients Teams übernehmen», erklärte der Banksprecher.

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