Vietnamesische Klägerin gegen Bayer-Konzern gibt nicht auf
Eine Überlebende des Vietnamkriegs will ihren Kampf gegen den deutschen Bayer-Konzern und andere Chemieriesen wegen des hochgiftigen Entlaubungsmittels Agent Orange fortsetzen: Die 79-jährige Tran To Nga kündigte am Dienstag Berufung gegen das Urteil eines französischen Gerichts an, das ihre Klage gegen 14 Konzerne am Montag abgewiesen hatte.

Das Wichtigste in Kürze
- 79-Jährige «wütend» über Abweisung ihrer Klage zu Agent Orange.
«Ich bin enttäuscht und sogar wütend», sagte Nga.
Die aus Vietnam stammende Französin war in jungen Jahren mit Agent Orange in Berührung gekommen, als die USA das Herbizid im Kampf gegen die Guerilla in ihrem Heimatland versprühten. Nga wirft dem zu Bayer gehörenden US-Unternehmen Monsanto vor, das Entlaubungsmittel geliefert zu haben. Darauf führt sie unter anderem ihre unheilbare Krebserkrankung und den Tod einer Tochter zurück.
Das Gericht an Ngas Wohnort Evry bei Paris hatte sich für den Fall nicht zuständig erklärt. Die Chemieunternehmen könnten sich auf Immunität berufen, da sie im Vietnamkrieg «auf Anweisung» der US-Regierung gehandelt hätten, hiess es in dem Urteil.
Die frühere Journalistin Nga sprach dennoch von einem moralischen «Sieg». Immerhin sei es ihr in den sechs Jahren des Verfahrens gelungen, «die Vergangenheit wiederaufleben zu lassen», betonte sie.