Ein bisher verloren geglaubtes Meisterwerk des berühmten italienischen Bildhauers Gian Lorenzo Bernini (1598-1680) ist in der Skulpturensammlung der ostdeutschen Stadt Dresden entdeckt worden.
Die Ausstellung "Caravaggio & Bernini" ist vom 15. Oktober 2019 bis 19. Januuar 2020 im Kunsthistorischen Museum zu sehen. Foto: Harald Schneider/APA/dpa
Die Ausstellung "Caravaggio & Bernini" ist vom 15. Oktober 2019 bis 19. Januuar 2020 im Kunsthistorischen Museum zu sehen. Foto: Harald Schneider/APA/dpa - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD) sprachen in einer Mitteilung vom Freitag von einer «sensationellen Entdeckung».

Der lebensgrosse und real wirkende menschliche Totenkopf aus weissem Carrara-Marmor könne ihm nun eindeutig zugeschrieben werden.

Ab dem 28. Mai ist er das Highlight der Ausstellung «Bernini, der Papst und der Tod» im Semperbau am Zwinger zu sehen - und ab 1. Juni in digitaler Form auf der SKD-Homepage.

Der Marmorschädel stammt den Angaben nach aus der Sammlung Chigi in Rom, die Sachsens legendärer Kurfürst-König August der Starke 1728 ankaufen liess. Im Zuge von Recherchen in Vorbereitung der Ausstellung stellte sich heraus, dass ein damals erwähnter «berühmter Totenkopf» tatsächlich aus der Hand Berninis stammt, so die SKD. Die Skulptur, die Papst Alexander VII. 1655 bei dem Bildhauer für den Schreibtisch des Pontifex bestellt hatte, war bisher ohne Zuordnung im Bestand des Museums.

Die Schau beleuchtet die Pest in Rom 1656/57, die Alexander VII. mit Quarantäne, Masken oder Stilllegung des öffentlichen Lebens erfolgreich bekämpfen liess. Kapitel etwa zur Familie Chigi oder zum Werk des Dresdner Hofbildhauers Balthasar Permoser sollen den Totenkopf in einen breiten Kontext von Werken aus eigenen Beständen stellen. Dazu kommt eine Leihgabe aus dem Besitz des Souveränen Malteser-Ritter-Ordens in Rom: ein Porträt Alexander VII. mit Berninis Totenkopf in der Hand.

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