Die Vereinte Nationen haben im Völkerbundpalast getagt: Sie möchten, dass Europäer ihre eingestellten Such- und Rettungsaktionen im Mittelmeer wieder aufnehmen.
Nichtregierungsorganisation
Migranten sitzen auf einem Boot der Nichtregierungsorganisation Mediterranea Saving Humans, während sie vor der Küste der italienischen Insel Lampedusa segeln. - dpa
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Vereinten Nationen fordern das Wiederaufnehmen von Rettungsaktionen im Mittelmeer.
  • Es seien dringend mehr Aufnahmeplätze für in Libyen Gestrandete nötig.

Nach Überzeugung der Vereinten Nationen im Völkerbundpalast müssen die «unhaltbaren Zustände» für Flüchtlinge in Libyen die Aufnahmeländer zum Umdenken zwingen.

Die Europäer sollen ihre eingestellten Such- und Rettungsaktionen im Mittelmeer wieder aufnehmen und Migranten in sichere Häfen bringen. Dies verlangten der UNHCR-Chef Filippo Grandi und der IOM-Chef Antonio Vitorino am Donnerstagabend in einer Erklärung vom Völkerbundpalast in Genf.

Es seien dringend mehr Aufnahmeplätze für in Libyen Gestrandete nötig.

Vereinte Nationen fordern Rückführungsstopp

Die Rückführung von Migranten nach Libyen, die auf dem Mittelmeer gerettet werden, müsse gestoppt werden. Die Zustände für Flüchtlinge und andere Migranten in Libyen seien unhaltbar.

Libyen sei ein gefährliches Pflaster. Eine Tragödie wie der Tod von über 50 Migranten, die vergangene Woche bei einem Raketeneinschlag umkamen, dürfe sich nie wiederholen. Die Gegend ist seit Beginn der Offensive von General Chalifa Haftar, der die Regierung stürzen will, heftig umkämpft.

Vereinte Nationen: 50'000 Flüchtlinge und 800'000 Migranten in Libyen

Nach Angaben der Vereinten Nationen halten sich in Libyen rund 50'000 registrierte Flüchtlinge und Asylsuchende sowie 800'000 weitere Migranten auf.

Flüchtlinge sind nach Uno-Definition Menschen, die vor Gewalt oder Verfolgung flüchten, andere Migranten suchen ein besseres Leben im Ausland.

Alle diese Menschen müssten besser davor geschützt werden, in die Hände von Menschenschmugglern zu fallen, verlangten Grandi und Vitorino.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

RegierungTodGewalt