Vereinigtes Königreich: Scharfe Kritik wegen neuer Quarantänepflicht
Das vereinigte Königreich kämpft mit einem wachsenden Coronavirus-Problem. Ab diesem Montag müssen Einreisende für 14 Tage in Selbstisolation.

Das Wichtigste in Kürze
- Wer ab Montag nach Grossbritannien reist, muss 14 Tage in Selbstisolation.
- Damit soll eine zweite Infektionswelle verhindert werden.
- Airlines und Reiseunternehmen kritisieren die Massnahme.
Das Vereinigtes Königreich steckt weiterhin in einer Diskussion über Corona-Massnahmen. Die ab diesen Montag geltende Quarantänepflicht für Einreisende nach Grossbritannien ist Kritikern zufolge «voller «Luftlöcher». Die 14-tägige Selbstisolation sei «übereilt und nicht durchführbar», teilte die Kampagne Quash Quarantine am Sonntag mit. Ihr gehören nach eigenen Angaben 500 Reiseunternehmen an.
«In dieser nicht praktikablen, schlecht durchdachten und wirtschaftlich schädlichen Regierungspolitik gibt es mehr Löcher als in einem Sieb.» So zitierte der «Telegraph» den stellvertretenden Leiter der Kampagne, Paul Charles. Auch Airlines hatten sich bereits über die Regelung beschwert. Sie fürchten dadurch weitere Einbussen.

Mit der Massnahme soll eine zweite Infektionswelle verhindert werden. Grossbritannien hat die meisten Corona-Toten in Europa. Der Regierung wird vorgeworfen, zu spät auf die Pandemie reagiert zu haben. Mit der Kritik aus Schottland und Wales, ist es momentan schwierig, Grossbritannien ein Vereinigtes Königreich zu nennen.
Einreisende müssen demnach in Zukunft an der Grenze ihre Adress- und Kontaktdaten hinterlassen. Wer sich nicht an die Pflicht zur Selbstisolation hält, muss mit einem hohen Bussgeld rechnen. Ausgenommen von der zweiwöchigen Quarantänepflicht sind wenige Berufsgruppen. Darunter zählen Erntehelfer, medizinisches Personal und Reisende aus Irland, der Isle of Man und den Kanalinseln.